Moskau stoppt vorerst das Getreideabkommen

17 Juli 2023
Politik
Mähdrescher

Russland hat das heute um 24 Uhr auslaufende Getreideabkommen gestoppt. Das Abkommen werde nicht verlängert, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Vormittag mit. Als Begründung führte er an, dass die russischen Forderungen nach einer Lockerung der westlichen Wirtschaftssanktionen, die wegen des Ukraine-Krieges verhängt worden waren, nicht erfüllt worden seien.

Allerdings ließ Peskow eine Hintertür offen. „Sobald alle Forderungen für den Export des russischen Getreides erfüllt sind, kehren wir wieder zur Erfüllung der Vereinbarung zurück“ sagte der Kreml-Sprecher. Bereits kurz zuvor hatte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Zakharova, erklärt, dass Moskau der Türkei, der Ukraine und den Vereinten Nationen (UN) seine offiziellen Einwände gegen die Fortsetzung der Schwarzmeer-Initiative übermittelt habe.

Unklar ist derzeit, inwieweit die Vorgänge auf der Krim-Brücke für die Entscheidung Moskaus eine Rolle spielen. Nach Medienberichten soll es auf der Hauptverbindung zwischen der Krim und der russischen Region Krasnodar Explosionen gegeben haben. Peskow betonte allerdings, die russische Entscheidung gegen das Getreideabkommen habe nichts mit den Vorgängen auf der Krim-Brücke zu tun. Er sprach aber von einem „Angriff ukrainischer Kräfte“.

Alternative Exportrouten ausbauen

„Putin nimmt die Ärmsten der Armen auf dieser Welt in Geiselhaft für seine grauenhafte Kriegstreiberei“, so die Reaktion des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir. „Wir mussten damit rechnen, dass Putin das Abkommen aufkündigt. Deshalb sind die alternativen Exportrouten und ihr Ausbau jetzt umso wichtiger, um ukrainisches Getreide über Schienen und Straßen zu europäischen Seehäfen zu bringen, damit es dort ankommt, wo es so dringend gebraucht wird. Es zahlt sich aus, dass die EU schon frühzeitig aktiv geworden ist – die Anstrengungen sollten jetzt allerdings erhöht werden.“

AgE, Geflügelnews, BMEL
Bild: Adobe_Stock_Aleksandr Rybalko

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