Landwirtschaftliche Erzeugerpreise sinken deutlich

17 Dezember 2023
Deutschland
Nahrungsmittel

Die Talfahrt der Verkaufspreise von Produkten aus der Landwirtschaft nimmt im Vergleich zum Vorjahr immer stärkere Fahrt auf. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) lagen die Erzeugerpreise der Bauern im Oktober 2023 um 14,5 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Damit waren die Agrarpreise den siebten Monat in Folge gegenüber dem Vorjahr rückläufig.

Im September hatte die Änderungsrate bei 11,5 % gelegen, im August bei 5,6 %. Hauptverantwortlich für den Rückgang im Berichtsmonat ist laut Destatis erneut ein Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr. Den Statistikern zufolge erhielten die Landwirte im Oktober für ihre pflanzlichen Produkte im Schnitt 17,5% weniger Geld als zwölf Monate zuvor; bei den tierischen Erzeugnissen betrug das Minus 12,6%. Gegenüber September schwächten sich die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise um 1,7% ab.

Schwacher Preis für Geflügelfleisch, Eier verteuern sich

Der Preisrückgang bei tierischen Produkten ist stark vom Verfall der Milchpreise beeinflusst. Diese lagen im Oktober um 29,5% unter dem Vorjahreswert. Beim Verkauf ihrer Rinder mussten die Landwirte einen Abschlag von 8,0% im Vergleich zu Oktober 2022 hinnehmen. Ähnlich sah das bei den Geflügelerzeugern aus, die im Schnitt 7,6 % weniger Geld für ihre Tiere erhielten. Eier ließen sich hingegen um 23,3% teurer verkaufen als vor zwölf Monaten. Weiter über dem Vorjahresniveau lag das Preisniveau beim Schlachtschweineverkauf, nämlich um 9,6%.

Getreide weniger wert

Bei den pflanzlichen Produkten ist der Preisrückgang im Vorjahresvergleich laut Destatis erneut auf die niedrigeren Preise für Getreide zurückzuführen. Diese lagen im Oktober 2023 im Mittel um 36,9% unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Ihren Raps mussten die Landwirte mit einem Abschlag von 35,9% verkaufen.

Neuer Erzeugerpreisindex

Wie Destatis weiter mitteilte, wird der Erzeugerpreisindex landwirtschaftlicher Produkte ab November 2023 auf das neue Basisjahr 2020 umgestellt, das dann 2015 als Bezugsgröße ablöst. Dabei werden die Wägungsschemata, mit dessen Hilfe der Gesamtindex und seine Untergliederungen berechnet werden, mit den Marktstrukturen des neuen Basisjahres aktualisiert. Die auf der alten Basis ermittelten Preisindizes verlieren damit ihre Gültigkeit. Mit der Umstellung auf das neue Basisjahr werden zudem neue Teilindizes für Futterpflanzen und Wein aufgenommen. Ebenfalls hinzu kommt die Position „sonstiges Geflügel“, welche die bisherigen Positionen „Enten“ und „Puten“ ablöst.

AgE, Destatis
Bild: Adobe_Stock_ bit24

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