Keine Schlupfeinbußen beim Cheggy-Verfahren

31 August 2022
Brüterei
Geschlüpfte Küken in einem Korb

Die ersten 15.000 Bio-Küken der Rasse Lohmann Brown-Classic  schlüpften am 25. August 2022  in der Brüterei der Bio-Aufzucht Gudendorf-Ankum aus dem Cheggy-Verfahren. Tobias Ferling, Geschäftsführer der Lohmann Deutschland GmbH & Co. KG, verzeichnet  eine gewohnt gute Kükenqualität und "keinerlei Schlupfeinbußen".

Beim so genannten Cheggy-Verfahren handelt es sich um eine optische Methode zur Geschlechtsbestimmung von Braunlegern. Hierzu werden Bruteier mit einer speziellen Halogenlampe durchleuchtet. Mittels hyperspektraler Bildgebung und einem programmierten Algorithmus wird das Geschlecht des Bruteis bestimmt. Die technische Herausforderung für den Einsatz im Bio-Bereich besteht darin, die Bruteier nur für den wenige Stunden andauernden Prozess der Geschlechtsbestimmung aus der Bio-Brüterei auszulagern und die weiblichen Eier nach der Selektion unversehrt zurückzubringen. 

KAT- und Bio-konform produzieren

„Dank der guten Vorbereitung gab es keinerlei Schlupfeinbußen und wir konnten die gewohnt gute Kükenqualität ausliefern“, teilt Tobias Ferling, Geschäftsführer der Lohmann Deutschland GmbH & Co. KG mit. „Wir sind froh das finanzielle Risiko für unsere Bio-Kunden reduzieren zu können, indem wir eine kostengünstige Alternative zur Verfügung stellen, KAT- und Bio-konform zu produzieren.“ Außerdem wolle man mit der neuen Methode deutsche Produktionsstrukturen stärken. Es sei Lohmann Deutschland wichtig, seinen Kunden eine tierwohlorientierte und bezahlbare Möglichkeit anzubieten, die mit dem aktuellen Trend breche, im EU-Bio Bereich Legehennen einzusetzen, deren Herkunft nicht kükentöten-frei sei, weil die Küken hierfür im benachbarten Ausland schlüpften.

Kostendruck im Bio-Segment 

„Aktuell ist besonders im Bio-Segment der Legehennenhaltung ein enormer Kostendruck zu spüren. Ein Teil der Bio-Eier fließt, aufgrund der schwankenden Nachfrage, nicht kostendeckend in die verarbeitende Industrie ab. Die Tendenz hin zum Kauf von eher preiswerten Eiern ist nach wie vor spürbar.“ so Tobias Ferling. Die kostenintensive Aufzucht der Bruderhähne für den Bio-Bereich habe einen großen Einfluss auf die aktuell fehlende Wirtschaftlichkeit. Folglich müssten alle Alternativen geprüft werden, wie zum Beispiel die Möglichkeit der Geschlechtsbestimmung im Brutei. Rein wirtschaftlich betrachtet sei das Cheggy-Verfahren klar im Vorteil, seine Kosten beliefen sich auf einen Bruchteil derer für die Aufzucht eines Bruderhahnes. 

Geflügelnews
Bild: Geflügelnews

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