Innovativ sein, Neues probieren!

11 April 2022
Legehenne
Frank Vogler und seine Frau Mareike

Rentabel sein und das Tierwohl im Blick behalten – Frank Vogler zeigt, wie es geht – mit Mikroben und mit Hahnenaufzucht. Er war der Geflügelhalter des Jahres 2021 beim CeresAward. Gemeinsam mit seiner Frau Mareike Vogler bewirtschaftet der 40-jährige Geflügelhalter aus Neuwirtshaus in Unterfranken einen konventionellen Betrieb mit 50.000 Legehennen. Die Eier vermarktet Frank Vogler selbst regional über die eigene Packstelle. Sein Sortiment ergänzt der Landwirt mit Bioeiern, die er von drei festen Kooperationsbetrieben bezieht. Außerdem stellt der Betrieb pro Jahr rund 35 t Frischeinudeln her.

Um seinen Betrieb nachhaltig und zukunftsfähig aufzustellen und um das Tierwohl weiter zu verbessern, testet Frank Vogler gerne neue Wege, zum Beispiel... 

  • … den Einsatz effektiver Mikroorganismen. „Wir siedeln die Mikroben im Stall gezielt an, um mit ihnen krankmachende Keime zu verdrängen.“ Erste Erfolge seien erkennbar, so Vogler. Den Medikamenteneinsatz im Legehennenbestand konnte er weiter minimieren.
  • … die Ausstattung der Ställe mit einer Fußbodenheizung. Diese hält die Einstreu in den Ställen zuverlässig trocken. „Das Nachrüsten im Betonboden hatte vor uns so noch kein Betrieb versucht“, sagt der Landwirt. Es war also viel zu planen und zu tüfteln. „Die Arbeit hat sich gelohnt; die Fußbodenheizung hat sich bewährt. Inzwischen haben wir einen zweiten Legehennenstall nachgerüstet.“
  • … die Aufzucht von Bruderhähnen: Der Landwirt möchte mit gutem Beispiel vorangehen und hat sich der Initiative „Huhn & Hahn“ angeschlossen. Als damals erster konventioneller Betrieb in Bayern zog er pro Freiland-Legehenne einen Hahn auf. Die Hähne verarbeitet er zu hochwertigen Produkten oder verkauft sie als ganzes Hähnchen. 
  • … den Zugang zum Freilandauslauf für alle Hennen. Über kurz oder lang sollen alle Hennen des Betriebs Vogler Zugang zum Freiland erhalten. Ein breiter Schotterstreifen im Übergangsbereich nach draußen sorgt für die notwendige Hygiene.
  • … beim Schutz vor Beutegreifern. Pappeln im Auslauf sorgen für Schatten und Deckung. Und auch Galloway-Rinder helfen, die Hennen vor Prädatoren zu beschützen. „Fuchs und Marder haben doch einigen Respekt vor den Rindern. So hoffen wir, die Verluste weiter zu verringern“, sagt der Ceres-Gewinner. 
  • … bei der Haltungsdauer der Legehennen. Eines der nächsten Ziele auf dem Betrieb Vogler ist die Verlängerung des Lebenszyklus der Hennen auf etwa 100 Lebenswochen. „Damit schonen wir Ressourcen, weil wir weniger Tiere aufziehen müssen und unsere Tiere länger leben. Wir erhalten mehr Eier pro eingestallte Legehenne, müssen weniger umstallen und sparen Zeit und Kosten für den Reinigungsprozess.“ 
  • …. in Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Für seine Nudeln baut er selbst Dinkel an, um weniger auf importierten Hartweizengrieß angewiesen zu sein. Seine Kunden kommen aus der Region und die Eierkartons bestehen zu 100 Prozent aus Recycling-Papierfasern. Voglers legen auch Blühstreifen für die Insekten an und nutzen regenerative Energie durch Fotovoltaik.
Frank Vogler beim CeresAward der Geflügelhalter des Jahres 2021.
Frank Vogler betreibt den Hof in Neuwirtshaus in der Rhön in dritter Generation mit Legehennen.
Frank Vogler bietet allen seinen Hennen Auslauf im sogenannten Wintergarten, ein Großteil kann auch ins Freiland.
Zur Beschäftigung seiner Tiere streut Frank Vogler Körner im Wintergarten. Abwechslung bieten auch die Sandbäder sowie Luzerneballen.
Im Auslauf sorgt der Geflügelhalter dafür, dass seine Hennen möglichst viel Deckung finden können.
Den Betrieb bewirtschaftet Frank Vogler zusammen mit seiner Frau Mareike. Die Voglers Hofprodukte GbR vermarktet die Eier regional an Supermärkte. Ein Teil wird auch im eigenen Hofladen verkauft.
agrarheute / Martina Hungerkamp
Bild: agrarheute

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