Fachforum in Lingen, Stimme eines Teilnehmers
Wilfried Zumsande ist Berater beim Beratungsring Aschendorf-Hasselbrock, Landkreis Emsland, und betreut dort unter anderem viele Hähnchenmastbetriebe. Das Emsland liegt an der Grenze zu den Niederlanden. Hier und im benachbarten Landkreis Grafschaft Bentheim werden auch Hähnchen für niederländische Schlachtereien gemästet.
Zur aktuellen Diskussion hierzulande um das Thema Tierwohl hat er eine klare Meinung: „In den Niederlanden spielt Tierwohl in der Tierhaltung schon länger eine große Rolle. Dort ist der Weg vom Markt gekommen. Der Lebensmittelhandel hat gesagt, wir wollen Masthähnchen, die mit diesen Vorgaben zur Genetik, Besatzdichte, Beschäftigung etc. erzeugt wurden. Im Handel gibt es nur noch diese Hähnchen und sie werden nachgefragt.“
In seiner Region würden Mäster gerne umsteigen auf höhere Haltungsstufen mit zum Beispiel Wintergarten. Für einen Umbau müssen sie aber ein komplett neues Genehmigungsverfahren durchlaufen – mit teilweise unsicherem Ausgang wegen geänderter Vorgaben. Davor schrecken die Betriebe natürlich zurück.
Die wirtschaftliche Situation der Hähnchenmäster sieht er derzeit positiv. Die Betriebe sind seines Erachtens besser durch Corona- und Ukraine-Krise gekommen als zum Beispiel Schweinehalter. Gestiegene Kosten wurden eher durch höhere Auszahlungspreise ausgeglichen.“
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