Der Niederländer Gert-Jan Oplaat wurde auf dem Jahreskongress der AVEC, der europäischen Interessenvertretung der geflügelverarbeitenden Industrie, erneut zum Vorsitzenden gewählt. Oplaat ist seit September 2022 Präsident der AVEC.
Die Wiederwahl von Gert-Jan Oplaat fand im belgischen Brügge statt, wo Mitglieder aus 16 EU-Mitgliedstaaten und dem Vereinigten Königreich zusammenkamen, um über die Zukunft des europäischen Geflügelsektors zu diskutieren. Zusätzlich zu seiner Rolle als Vorsitzender der AVEC ist Oplaat auch Vorsitzender Fachverbandes der niederländischen Geflügelverarbeitungsindustrie.
Mit seiner erneuten Wahl steht Oplaat weiterhin an der Spitze der AVEC, einer Organisation, die 95 Prozent der europäischen Geflügelfleischproduktion mit einem Umsatz von 38 Milliarden Euro repräsentiert. Die AVEC vertritt die Interessen von 25.000 (Familien-)Unternehmen und 360.000 Beschäftigten. Oplaats Wiederwahl unterstreicht das Vertrauen, das die europäische Geflügelindustrie in ihn setzt, um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu meistern.
Große Fortschritte gemacht
Unter dem Vorsitz von Oplaat hat die europäische Geflügelindustrie in den letzten Jahren große Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit und Tierschutz gemacht. Dabei setzte sich Oplaat für die Entscheidungsfreiheit der Verbraucher ein; wenn der Verbraucher zusätzlichen Tierschutz wünscht, sollte er die Möglichkeit haben, Produkte dieser Qualität zu kaufen. Er sollte jedoch auch die Möglichkeit haben, konventionell erzeugtes Geflügelfleisch zu wählen.
In der kommenden Zeit will Oplaat die wichtige Rolle des europäischen Geflügelsektors in einer sich verändernden Welt hervorheben. Der weltweite Fleischkonsum nimmt weiter zu, wobei Geflügelfleisch die beliebteste Fleischsorte ist. Europa spielt dabei eine entscheidende Rolle. Es ist einer der größten Produzenten mit hohen Standards für Nachhaltigkeit und Tierschutz.
Strategischer Faktor Lebensmittel
Angesichts der geopolitischen Veränderungen, darunter der Krieg in der Ukraine und die Handelsspannungen mit China, betonte Oplaat auf der AVEC-Versammlung, dass Lebensmittel zu einem strategischen Faktor werden. Oplaat warnte vor den Auswirkungen von Handelsschranken und betonte die Notwendigkeit gleicher Wettbewerbsbedingungen in Handelsabkommen. Die Einfuhr von Geflügelfleisch aus Drittländern wie Brasilien und Thailand, in denen niedrigere Produktions- und Tierschutzstandards gelten, bedrohe den europäischen Sektor, sagte er. „Ohne gleiche Produktionsbedingungen können die europäischen Familienbetriebe nicht konkurrieren und unsere Lebensmittelversorgung wird gefährdet.“
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