Futtermittel: Neues Zusatzmodul QS-Sojaplus ab Januar 2024 verpflichtend

27 Dezember 2023
Deutschland
Soja

Ab 1. Januar 2024 sind die QS-zertifizierten Unternehmen verpflichtet, ausschließlich Futtermittel zu vertreiben, die dem QS-Sojaplus-Standard genügen, teilt die Qualität und Sicherheit GmbH (QS) mit. Damit ermögliche QS der gesamten Produktionskette für Fleisch und Fleischwaren, auf den Einsatz von nachhaltig erzeugtem Soja zu verweisen. Und QS-Systempartner vermarkten zukünftig nur noch Fleisch und Fleischprodukte, die von Tieren stammen, deren Futter, wenn es Soja enthält, konform ist mit dem Modul QS-Sojaplus. Die freiwillige Übergangfrist endet zum 31.12.2023.

Man sei stolz darauf, mit dem neuen Zusatzmodul QS-Sojaplus eine branchenübergreifende Lösung gefunden zu haben, betont Katrin Spemann, Bereichsleiterin Futtermittel und Tierhaltung bei QS Qualität und Sicherheit GmbH (QS). Tierhalter, die QS-zertifizierte Futtermittel verfüttern, könnten jetzt ebenso sicher sein, dass sie QS-Sojaplus-konforme Futtermittel erhalten. Und der Lebensmitteleinzelhandel könne sicher sein, dass er nur noch Fleisch von entsprechend gefütterten Tieren erhält. Diese umfassende Branchenlösung bedeute auch, dass die Fleischwirtschaft ihre Warenströme nicht aufwendig separieren muss.

Auch für Tiere und Futtermittel aus dem Ausland

Für Tiere und Futtermittel aus dem Ausland gelten dieselben Anforderungen, denn mit den anerkannten internationalen Standardgebern konnte QS ebenfalls eine Einigung herbeiführen: Wenn deren Anforderungen vergleichbar und damit konform zum Modul QS-Sojaplus sind, können der Handel und die Herstellung von Futtermitteln mit Soja auch nach deren Standards zertifiziert sein.
Für den Großteil der Wirtschaft war bei der Entwicklung dieses neuen Standards die Berücksichtigung vieler Nachhaltigkeitsaspekte und deren nachweisliche Zertifizierung nach international anerkannten und etablierten Nachhaltigkeitsstandards wichtig. Diese Forderungen einer Zertifizierung gelten für sämtliche Herkunftsländer, aus denen Sojabohnen zukünftig – verarbeitet oder unverarbeitet - ins QS-System gelangen.

Credits

Aktuell sind weltweit noch nicht die benötigten Mengen an Sojabohnen aus nachhaltigem Anbau gemäß den QS-Sojaplus Anforderungen physisch für den Einsatz in Futtermitteln verfügbar. Deshalb können Futtermittelunternehmen im QS-System auch Sojabohnen aus noch nicht nachhaltig zertifiziertem Anbau beziehen und verarbeiten, müssen diese dann aber über den Kauf von Credits (book & claim) ausgleichen. Diese derzeit noch notwendige Übergangslösung geschieht immer mit dem Ziel, den nachhaltigeren Anbau weiter zu fördern und Rodungen sowie die Umwandlung schützenswerter Flächen wie Grasland, Feuchtgebiete, Sümpfe, Moore oder auch Savannen zu vermeiden, erläutert Spemann das Vorgehen im QS-System.

Geflügelnews
Bild: Cordula Möbius

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