EuroTier: Direktvermarktung geht auch personalsparend
06 Dezember 2024
Agribusiness
Direktvermarktung bietet Chancen für eine höhere Wertschöpfung, ist aber personalintensiv. Das wissen die Betreiber von Hofläden oder Marktständen. Dass es auch anders gehen kann, zeigten die Angebote für Direktvermarkter auf der EuroTier 2024. Hier zwei Beispiele.
Neben Maschinen zur Geflügelfleischverarbeitung sowie Eiersortieranlagen bot die EuroTier eine vielfältige Auswahl an Automatenherstellern für die Direktvermarktung. Sie dürften vor allem für Betriebe interessant gewesen sein, die neben dem klassischen Eierverkauf auch andere landwirtschaftliche Produkte mit vermarkten.
So erfreuen sich die bereits auf vielen Höfen angekommenen Waren-Automaten weiterhin großer Beliebtheit. Kombinationen unterschiedlicher Automaten sollen die Bedienerfreundlichkeit erhöhen und bieten immer vielfältigere Vermarktungsoptionen. Vorgestellt wurden auf der EuroTier klassische Warenautomaten mit und ohne (Tief-)Kühlmöglichkeit, aber auch Fächer- bzw. Klappen-Automaten. Diese ermöglichen es mittlerweile, tiefgekühltes Fleisch oder Eis sowie große Gebinde wie Kartoffelsäcke zu verkaufen.
Automaten-Supermarkt als Franchise
Die Firma Hensing zeigte als Highlight den Automaten-Supermarkt „Herr Anton“. Dies ist ein auf einem Franchise-Konzept basierender 24/7-Shop. Kompakt in einem Überseecontainer untergebracht, finden bis zu sechs Warenautomaten Platz. Ein individueller Zuschnitt auf eigene Verkaufsräume ist ebenso möglich.
Das Konzept von „Herr Anton“ beinhaltet eine feste Produktpalette, die um regionale Produkte ergänzt werden kann, so der Aussteller. Somit bleibt Raum für Individualisierung. Rund 30 Automaten-Supermärkte seien deutschlandweit bereits in Betrieb.
Beim Non-Stop-Shop kann man die Waren nicht direkt sehen, dies soll Aufbrüche verhindern.
Aus der Vielfalt von Warenautomaten stach der Hersteller „NonStopShop“ hervor. Dessen gut vier Meter langer und zweieinhalb Meter breiter Verkaufsautomat ist seit etwa zwei Jahren auf dem Markt. Er ist nahezu autonom, benötigt lediglich einen Stromanschluss. Der nötige Internetanschluss kann je nach Verfügbarkeit am Standort auch über eine SIM-Karte erfolgen. Eine zusätzliche Einhausung ist nicht erforderlich.
Verkaufsautomat mit Hochregallager
Der Verkaufsautomat arbeitet mit einem völlig anderen System als die gängigen Warenautomaten: Ein Hochregallager im Automaten bewahrt bis zu 43 verschiedene Produkte in Schächten auf. Je Schacht können zehn Produkte gelagert werden. Die Lagerung findet in einheitlichen Schalen statt, die bis zu 5 kg Ware fassen. Dies ermöglicht den Verkauf unterschiedlichster Produkte über den Automaten. Eine Anpassung an die jeweilige Warenform ist nicht nötig. Die Waren können über ein Bedienpanel ausgewählt und müssen nicht einzeln bezahlt werden. Das geht am Ende des Einkaufs bargeldlos in einer Summe.
Darüber hinaus bietet das System weitere Features wie eine geeichte Waage für individuelle Warengrößen. Obst, Gemüse oder Käse müssen somit nicht vor der Einlagerung im Automaten gewogen und bepreist werden, sondern werden nach dem Wiegen anhand des voreingestellten Kilopreises ausgegeben.
Das intelligente System erfasst abgelaufene Produkte und sortiert diese selbstständig aus. Für ein Maximum an Kundenkomfort kann mittels App der Warenfüllstand überprüft und eine Artikel-Reservierung vorgenommen werden. Die Lagerungstemperatur ist zwischen 3 und 15 °C einstellbar. Ein direkter Blick auf die Produktauswahl sowie Barzahlung sind beim NonStopShop nicht möglich, dies soll Aufbruchsversuchen entgegenwirken.
Tessa Alkemper, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Bild:
Tessa Alkemper
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