„Die Preislawine rollt, und die Bundesregierung setzt mit ihrer zögerlichen Politik den Umbau der Tierhaltung zu mehr Tierwohl und damit die Selbstversorgung aus heimischer Produktion aufs Spiel“, warnt der Sprecher der Brancheninitiative „Fokus Fleisch“, Steffen Reiter. Die deutsche Fleischwirtschaft befürchtet deshalb im kommenden Winter Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln in Deutschland.
„Es wird Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln geben“
„Wir müssen auch weiterhin wichtige Grundnahrungsmittel wie Fleisch in Deutschland selbst produzieren“, sagte Reiter. Dafür benötige man die politische Unterstützung zum Erhalt der vorhandenen Strukturen in der Landwirtschaft. Der Sprecher der Brancheninitiative Fokus Fleisch verwies in dem Zusammenhang auf Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis), die für die ersten sieben Monate 2022 beispielsweise Importe von mehr als 500 000 t Schweinefleisch und Erzeugnisse nach Deutschland ausweisen. „Jetzt ist es angebracht, Landwirten zu ermöglichen, die Tierhaltung durch staatliche Zuwendungen sofort umzubauen und so Versorgungssicherheit bei den Lebensmitteln auch in Zukunft zu gewährleisten“, forderte Reiter.
Ein Abbau der Tierhaltung ist nach Auffassung von Reiter „kein sinnvolles Ziel an sich“. Es gehe um Tier- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit, aber eben auch um Versorgungssicherheit. Eine gesellschaftlich akzeptierte und starke Tierhaltung in Deutschland müsse deshalb ein Baustein für eine sichere nationale Lebensmittelversorgung bleiben.
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