Scharren und Picken – das sind die zwei Lieblingsbeschäftigungen vieler Hühner. Die geflügelten Damen lassen kaum einen Grashalm aus – kein Wunder, dass der Auslauf von Geflügel für den Hausgebrauch deshalb oft zur „Erdwüste“ wird. Im Sommer ist die Fläche verdörrt und braun, in den Jahreszeiten mit mehr Niederschlag dagegen tendenziell verschlammt. Schön wäre es anders!
Blühende Stauden oder Wildobststräucher
Wer dies ändern will, kann die Hühnerweide aufhübschen. Eine Möglichkeit ist, Stauden, ein- oder zweijährige Pflanzen in den Auslauf zu setzen, am besten in einer Gruppenpflanzung in mehreren Pflanzinseln. Sie bieten den Hühnern gleichzeitig Versteck vor Raubvögeln und ein schattiges Plätzchen, zudem sind sie Nahrungsquelle für Insekten.
Wichtig ist dabei, die Pflanzen passend zum Standort auszuwählen oder Arten zu setzen, die als Allrounder überall gut wachsen. Hervorragend gedeihen zum Beispiel die Durchwachsene Silphie, Stockrosen, Sonnenblumen, Disteln wie die Wilde Karde oder Mannstreu, der Große Wasserdost oder Topinambur. Hübsch sieht es auch aus, wenn man zum Beispiel mit Stockrosen rund um den Auslauf einen blühenden Rahmen schafft. Die zweijährige Pflanze samt sich immer wieder von selbst aus – das erspart Arbeit.
Alternativ kann man auf die Hühnerweide auch Wildobststräucher setzen. Passend sind zum Beispiel Schlehen, Ebereschen, Felsenbirne, Kornelkirsche und Holunder. Auch die Maulbeere eignet sich; ihre herabgefallenen Früchte werden gerne von den Hühnern gefressen und färben die Eidotter schön orange. Sogar Beerenobststräucher wie Himbeeren, Brombeeren oder Johannisbeeren gedeihen gut am Rande der Weide.
Besonders wichtig bei der Pflanzung ist folgendes: Wenn man neue Pflanzen einsetzt, schützt man sie mit Hasendraht vor den Hühnern, bis sie sich gut etabliert haben. Selbst wenn dem Federvieh das Grünzeug nicht schmeckt, werden sie aus Neugierde daran herumpicken – das frühe Aus für viele Pflanzen!
Grüner Boden durch verschiedene Maßnahmen
Weiden die Hühner dauerhaft auf der gleichen Fläche und scharren stark, hat der Bodenbewuchs häufig keine Gelegenheit sich zu erholen und die Fläche verkahlt. Wer den Bodenbewuchs in der Hühnerweide schonen will und ausreichend Platz zur Verfügung hat, teilt die Fläche in zwei Abschnitte, die abwechselnd von den Hühnern beweidet werden. So haben die Gräser immer wieder Zeit, sich zu erholen und nachzuwachsen.
Sinnvoll kann es auch sein, auf der Fläche eine Gräser-Mischung für Pferdeweiden auszubringen. Diese Mischungen eignen sich für Flächen, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind – sie bilden feste und dichte Grasnarben. Bis sich das Gras etabliert hat, kann die Fläche aber nicht als Auslauf für die Hühner genutzt werden. Eine andere Möglichkeit ist, den Hühnern immer wieder Auslauf auf dem ganzen Grundstück zu gewähren. Auch das schont die Hühnerweide, ist aber durch das Einfangen der Hühner mit etwas mehr Aufwand verbunden.
Wer seinen Hühnern etwas Gutes tun will, legt für sie ein Sandbad an. Auch das kann starkem Scharren vorbeugen, weil die Hühner ohne ein Sandbad in „Eigenbaumaßnahme“ Kuhlen in den Auslauf scharren. Eine hübsche Idee ist, dieses unter einem Weidentippi anzulegen. Dort fühlt sich das Federvieh besonders wohl, ist es doch unter den schützenden Zweigen vor Raubvögeln sicher.
Blumen für die Hühnerweide
01 Dezember 2021
Legehenne
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