Beringmeier: „Berufsstand wird härtere Gangart einlegen“

12 Januar 2023
Deutschland
Hubertus Beringmeier

„Die deutschen Nutztierhalter sind hinsichtlich des Umbaus der Tierhaltung frustriert“, sagt Hubertus Beringmeier. Der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), kündigte beim Havichhorster Presseabend eine „härtere Gangart“ des Berufsstandes an, falls es im Dialog mit der Bundesregierung nicht doch noch zu Anpassungen hinsichtlich des Umbaus der Tierhaltung komme. Es werde dann wieder Demonstrationen und Schlepperkorsos geben, erklärte Beringmeier. 

Beringmeier hält ein Krisengespräch mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir für erforderlich. Gleichzeitig zeigte er sich diesbezüglich wenig hoffungsvoll. Argumente des Berufsstandes würden nicht gehört, beklagte der WLV-Präsident mit Hinweis auf den Entwurf für ein Tierhaltungskennzeichnungsgesetz. Die Landwirte hätten zunehmend das Gefühl, dass von der Politik billigend ein Abbau der Tierhaltung in Deutschland in Kauf genommen werde. Dies betreffe aktuell insbesondere die Schweinehaltung, gelte zum Beispiel aber auch für die Geflügelhaltung, wie die soeben vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegten Eckpunkte für die Mastputenhaltung zeigten.

„Ein Landwirtschaftsminister sollte für Landwirt da sein“

Mit Blick auf die Schweineproduktion stellte Beringmeier fest, dass die wöchentlichen Schlachtungen von gut 1 Million auf zuletzt 720 000 Tiere gesunken seien. Die Schweinehalter würden vom Bund ausgebremst. Gerade die kleineren Familienbetriebe, die ja gewollt seien, gäben auf. Die deutschen Nutztierhalter sind laut Beringmeier „frustriert“. Von einem Bundeslandwirtschaftsminister erwarteten sie, dass er für die Landwirtschaft da sei. Özdemir winke aber Sachen durch, die der Landwirtschaft schadeten. Demgegenüber steht der Lebensmitteleinzelhandel dem WLV-Präsidenten zufolge auf „unserer Seite“. Er wolle, dass die Tierhaltung in Deutschland bleibe. 

Geflügelnews, AgE
Bild: WLV

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