„Beim Verkauf ab Hof werden Sie nicht reich!“

15 Februar 2022
Niederlande
Christian Van Bommel beim Themenabend „Markt und Unternehmen“ von pluimveeweb.nl
„Ich verkaufe gerne vom Hühnerstall aus, aber reich macht mich das nicht“, sagte Christian Van Bommel bei einem Themenabend „Markt und Unternehmen“ von pluimveeweb.nl. Um den Verkauf ab Hof zu ermöglichen, investierte der Landwirt mehr als 10.000 Euro in eine Website und in einen Laden.

 

Christian van Bommel verkauft seine Freiland-Hähnchen seit November 2015 unter eigenem Markennamen – „Omas Kip“. Nach seiner Meinung ist der Ab-Hof-Verkauf von Geflügel - neben dem zusätzlichen Einkommen - eine gute Werbung für die Branche der Geflügelmäster. Inzwischen hat Van Bommel rund 70 Kunden, die meisten davon sind Privatpersonen. Auch mit dem örtlichen Supermarkt nahm Van Bommel Kontakt auf, doch diesem waren Van Bommels Tiere zu teuer. Ähnlich verlief der Dialog mit Caterern, Restaurants und Metzgern. „Ich habe jedoch nicht die Absicht, meine Tiere unter den Selbstkosten zu verkaufen“, sagt der Landwirt.

Gute Werbung für die Branche
Seit er seine Hähnchen aus Freilandhaltung selbst vermarktet, spürt der Landwirt deutlicher, wie groß das Misstrauen der Menschen gegenüber Supermärkten ist. Viele Kunden kauften bei ihm, weil sie frische Ware bevorzugten. Doch mindestens so wichtig wie die Frische des Produkts sei ihnen die Geschichte dahinter. Die Kunden wollten wissen, wie das Tier vor der Schlachtung gelebt habe, so die Erfahrung von Christian van Bommel.

Obwohl die Einnahmen aus dem Ab-Hof-Verkauf nicht sehr hoch sind, beabsichtigt Van Bommel, diesen Betriebszweig weiterzuführen. In den letzten anderthalb Jahren erweiterte er sein Sortiment und verkauft inzwischen auch Hühnersuppe und andere verarbeitete Produkte. „Ich mag diese Arbeit“, sagt er. „Sie ist eine gute Werbung für die Branche und für mein Unternehmen.“ Deshalb will er weiter Caterer und Metzger aufsuchen, um ihnen von seinem Freiland-Masthuhn zu erzählen. „Ich habe keinen Mega-Umsatz und daher auch kein großes Werbebudget. Aber durch den Besuch potenzieller Käufer könnte ich den Ab-Hof-Verkauf unserer Freilandhühner noch weiter steigern.“

Geflügelnews
Bild: Geflügelnews

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