„Wir können uns dem Impfen nicht mehr entziehen."

07 Februar 2023
Impfung
Arnoud Goris

"Wir kommen nicht mehr umhin, unsere Bestände gegen die Vogelgrippe impfen zu lassen", sagt Legehennenhalter Arnoud Goris aus Loo (Gelderland), nachdem die Vogelgrippe am 17. Januar in seinem Betrieb festgestellt wurde. "Einige Kollegen sind bereits dreimal mit dem Virus infiziert worden, trotz vorbeugender Maßnahmen wie spezieller 'virussicherer' Windschutznetze und veränderten Lufteinlässen."

Die 15 toten Hühner, die am Abend des 14. Januar in einer Ecke des Dachgeschosses seines alten Legehennenstalls lagen, ließen bei Arnoud Goris bereits die Alarmglocken läuten. Er hält 60.000 Legehennen in zwei Ställen auf seinem Hof in Loo in Gelderland. "Manchmal hatten wir tagelang kein einziges totes Huhn im Stall. Und dann plötzlich 15 Stück", blickt er zurück.

Am nächsten Tag fand er in demselben Stall 400 tote Hennen, und am Montag lag die Ausfallrate sogar bei über 2.000 Tieren. In seinem neuen Stall war die Sterblichkeitsrate in jenen Tagen normal. Goris rief am Montagmorgen sofort seinen Tierarzt an. "Mein Tierarzt dachte noch an Stress, weil am Sonntag zufällig in dem Abteil mit dem Ausfall auch ein Legenest geschlossen geblieben war. Er riet zunächst zu einer Vitamin C-Gabe. Doch der Gesundheitszustand der Hennen verschlechterte sich sehr schnell. Die Tiere wurden ruhig. Ich rief den Tierarzt an und bat ihn, die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit (NVWA) zu informieren.“ Noch am selben Nachmittag wurden Tupferproben genommen und im Wageningen Bioveterinary Research in Lelystad beprobt. Gegen Abend stand fest: Es ist die Vogelgrippe. Einen Tag später waren alle Tiere gekeult und zwei Tage später waren alle toten Tiere entsorgt.

Wahrscheinlich Wildvögel als Ursache

Goris stellte fest, dass das Vogelgrippevirus schnell viele Ausfälle verursachte, und zwar trotz guter Hygiene im Stall: "Ich hielt 24.000 freilaufende Hühner in dem betroffenen Stall. Am Samstagabend hatte ich 15 tote Hühner, am Sonntag vierhundert und am Montag über 2.000. Sie wollen nicht so viele tote Hühner sehen. Sie wollen die Tiere dann so schnell wie möglich aus ihrem Elend befreien. Außerdem war es für mich allein fast unmöglich, die toten Hühner rechtzeitig aus dem Stall zu holen."

Die Ursache des Ausbruchs ist dem Legehennenhalter nicht bekannt. Auch die Untersuchungen von Wageningen Bioveterinary Research ergaben keinen Eintragsweg. Goris vermutet, dass das Virus über den Kot von überfliegenden Wildvögeln in den Stall gelangt ist, da der Ausbruch in einer Ecke des obersten Stockwerks des alten Stalls begann. "Wir sind hier eineinhalb Kilometer vom Pannerdensch-Kanal entfernt. Außerdem überfliegen Gänse und andere Wildvögel regelmäßig unseren Hof und auf der Weide gibt es regelmäßig Gänse und andere Wildvögel."

Enormer finanzieller Verlust

Goris musste sich vierzehn Tage lang von den geräumten Ställen fernhalten, bevor er mit dem Reinigen und Desinfizieren beginnen kann. "Die NVWA wird dann kommen, um zu überprüfen, ob alles gut genug gereinigt wurde. Ist dies der Fall, werden die Ställe zum zweiten Mal desinfiziert. Nach einer Woche werden die Ställe erneut desinfiziert. Der Mist muss 42 Tage lang unter Folie bleiben und kann/muss dann entfernt werden, bevor die neuen Hühner kommen.“ Infolgedessen wird der Geflügelzüchter erst im Mai dieses Jahres neue Hennen erhalten. Seine Hennen waren zum Zeitpunkt der Keulung 62 und 64 Wochen alt. "Die Hühner waren noch in voller Produktion und hatten noch ein schönes Gefieder. Eigentlich hatte ich schon vor, sie länger zu behalten. Der finanzielle Schaden ist enorm.“ 

Schlecht geschlafen

Goris fand den Ausbruch der Vogelgrippe sehr ärgerlich. "Das kann Ihnen passieren. Es hat mich nicht völlig erschüttert, und es hat mich auch nicht überlastet. In den ersten Tagen habe ich nachts weniger gut geschlafen. Aber ich konnte es auch schnell relativieren.“ Der Geflügelzüchter aus Gelderland freut sich über die Sympathie von Eierkunden und Kollegen. "Viele Eierkunden und Kollegen haben uns nach dem Ausbruch geholfen. Das hat uns gutgetan."

Impfen

Der Geflügelzüchter aus Gelderland achtet seit dem großen Ausbruch der Vogelgrippe im Jahr 2003 besonders auf die Hygiene. "Ich gehe nie einfach in den Stall. Ich desinfiziere immer mein Schuhwerk, bevor ich den vorderen Bereich betrete, und wechsle das Schuhwerk, bevor ich den Stall betrete. Außerdem müssen die Besucher des Hofes immer duschen, bevor sie in unsere Ställe dürfen. Aber im letzten Jahr hat außer einem Mechaniker und der Fangmannschaft kein anderer Stallbetreiber den Stall betreten." Und er denkt: "Das aktuelle Vogelgrippevirus ist so ansteckend, dass man es mit reinen Hygienemaßnahmen nicht aus dem Stall fernhalten kann, auch nicht mit Windschutznetzen oder Maßnahmen an den Lufteinlässen. Aber immerhin wird das Risiko der Einschleppung der Vogelgrippe damit erheblich verringert. Doch meiner Meinung nach kommen wir um eine Impfung gegen die Vogelgrippe nicht mehr herum“, erwartet Goris.

Tom Schotman
Bild: Susan Rexwinkel

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