Wie können wir 12 Milliarden Menschen ernähren?

19 November 2022
Agribusiness
Eine Gruppe Menschen auf einem Podium

Die Schicksalsfrage der Menschheit stand im Mittelpunkt der Diskussionsrunde der International Poultry Conference, die diese Woche im Rahmen der EuroTier 2022 in Hannover stattfand: Werden wir die prognostizierten 10 bis 12 Milliarden Menschen in Zukunft ernähren können? Wie stellen wir uns als Gesellschaft der Ernährungsfrage? Was wären Lösungen die Geflügelwirtschaft betreffend? Das sagen Experten:

"„Die Schicksalsfrage unserer Menschheit wird in unserer Gesellschaft nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit diskutiert.“"
Dr. Dirk Köckler

„Die Frage nach den 10 bis 12 Milliarden ist die Schicksalsfrage unserer Menschheit“, sagt Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der Agravis Raiffeisen AG. „Diese Frage wird meines Erachtens in unserer Gesellschaft nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit diskutiert. Aber sie ist ein zentrales gesellschaftliches Problem. Wir reden über Klimawandel und über die Bindung von Kohlendioxid, aber wir lassen völlig außen vor, dass uns die Bevölkerungsdynamik aus dem Ruder läuft. Stattdessen geben wir uns als Gesellschaft unseren selbst auferlegten Zwängen hin.“

 

" Nutzen wir, was wir haben!"
Leopold Graf von Drechsel

„Wir haben die besten Technologien in Deutschland und die besten Produkte, aber wir wollen sie nicht nutzen. Wir züchten Geflügelrassen mit der besten Intensität, aber wir nutzen langsam wachsende Rassen. Wir haben begrenzte Ressourcen in dieser Welt, aber wir nutzen sie nicht, weil wir dem Druck der Gesellschaft nachgeben und auf eine laute Minderheit hören. Leider gewinnen in Deutschland emotionale Faktoren die Oberhand. Romantische Vorstellungen dominieren, nicht die rationalen Faktoren. Nutzen wir, was wir haben!“ Das sagt Leopold Graf von Drechsel, Präsident des European Poultry Club (EPC).

"Was wir brauchen, sind Genehmigungen. Alle Konzepte hängen an Genehmigungen fest und werden in unendliche Längen gezogen. Das hat die Politik noch nicht so richtig verstanden. Und das ist unsere größte Schwäche auf unseren Standorten."

Text:
Cordula Moebius

Cordula Moebius

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Bild: DLG

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