Wenn es um gesunde Füße bei Puten geht, spielt die Qualität der Einstreu eine wichtige Rolle. Dr. Kathrin Toppel von der Hochschule Osnabrück erläuterte in einer Online-Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl wirksame Methoden zur Verbesserung des Einstreumanagements in Putenställen.
Trockene und saubere Einstreu – wie man es schafft!
Die Einstreu hat einen großen Einfluss auf die Fußballengesundheit von Puten. Studien haben gezeigt, dass bereits 48 Stunden auf feuchter Einstreu zu kleinen Rissen im Fußballen führen können. Doch Verletzungen an den Fußballen können – unter Narbenbildung – binnen 14 Tagen wieder abheilen, wenn das Einstreumanagement stimmt. Es muss dann aber sichergestellt sein, dass die Einstreu trocken ist.
Eine gute Einstreu sollte ungefähr einen Trockensubstanzgehalt von 80 % aufweisen. Ab etwa 65 % Trockensubstanz steigt das Risiko für Fußballenveränderungen deutlich. Die mikrobielle Aktivität in der Einstreu sowie die Ammoniakkonzentration im Stall steigen dann an. Der pH-Wert in der Einstreu sollte kleiner als 5 sein. Je höher der pH-Wert ist, desto eher vermehren sich Mikroben und werden aktiv. Hierdurch können Reizungen und Entzündungen der Fußballenhaut entstehen. Die Einstreufeuchte wird durch Harn, Kot, Zuluft, Temperatur und relative Luftfeuchte beeinflusst.
Pelletiertes Material als Einstreu einsetzen
Ein wesentlicher Faktor für die Gesunderhaltung der Fußballen ist die richtige Wahl des Einstreumaterials. Pelletiertes/granuliertes Material kann im Vergleich zu (Häcksel-)Stroh Wasser besser aufnehmen und abgeben. Zudem kann man das Material durcharbeiten. Dadurch trocknet die Einstreu besser ab und die Temperatur in der Einstreu steigt nicht so schnell an.
Einstreuzusätze verwenden
Einstreuzusätze sind eine weitere Möglichkeit, Einfluss auf die Fußballengesundheit zu nehmen. Der pH-Wert wird darüber aktiv auf etwa 2 reduziert (Standardeinstreu ohne Zusätze: pH-Wert 6-7). „Der Fuß steht trockener und es gibt weniger Sohlenballenentzündungen, weil die Mikrobenaktivität gehemmt wird“, sagte Toppel.
Den optimalen Zeitpunkt zum Nachstreuen finden
Eine weitere Maßnahme für gesunde Fußballen ist das Nachstreuen der Einstreu. Dies sollte in jedem Fall bei einem höheren Bedarf erfolgen. Dieser besteht etwa bei einem Futterwechsel (zum Beispiel von der Phase P3 zu P4), nach einer Salzgabe bei vermehrtem Picken sowie bei Impfmaßnahmen.
Dr. Toppel empfahl, bereichsorientiert nachzustreuen. Tierhalter sollten die Einstreu besonders unter den Tränken und Futterschalen im Blick behalten.
Zuletzt wies die Expertin darauf hin, dass auch die Darmgesundheit der Pute für die Gesundheit der Fußballen eine wichtige Rolle spielt.
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