Mit einer Fläche von etwas mehr als 6,5 Millionen Hektar gilt die Ukraine weltweit als das bedeutendste Anbauland von Sonnenblumen. In der Saison 2021 wurden hier bei einem Ertrag von 22,7 Dezitonnen pro Hektar etwa 14 Millionen Tonnen erzeugt, hat das satellitenbasierte System CropRadar der Kleffmann Digital RS GmbH ermittelt. Wichtigste Anbauregion war demnach die Region um Dnipropetovsk. Sie liegt rund 400 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew in der zentralöstlichen Ukraine. Auch in den weiter östlichen und derzeit vom Krieg besonders betroffenen Gebieten konzentriert sich der Anbau der Ölfrucht normalerweise.
Noch hat die Aussaat der Sonnenblumen nicht begonnen; die Temperaturen liegen in der Ukraine vielfach noch im Minusbereich und regulär startet die Saison im April. Doch durch die Kriegshandlungen ist unklar, ob der kommende Monat zur Aussaat genutzt werden kann. Die Hoffnung bleibt jedoch, da die ukrainische Regierung ihre Landwirte unterstützt, in dem sie landwirtschaftliches Personal vom militärischen Einsatz freistellt, um die Aussaat zu sichern. Auch finanziell wird den Landwirten unter die Arme gegriffen. Erste Erkenntnisse über die Anbauflächen für Sonnenblumen in der Ukraine werden nach Auflauf der Kulturen im Juni erwartet.
In der EU 27 selbst könnte ein möglicher (Teil-)Ausfall wohl nicht kompensiert werden. Zum einen fehlt es an Fläche: die Gesamtfläche für den Sonnenblumenanbau in der EU 27 betrug im Jahr 2021 etwa 4,5 Millionen Hektar, der Ertrag belief sich auf 10,3 Millionen Tonnen. Und in Rumänien, dem Land der EU 27 mit den größten Anbauflächen (1,3 Millionen Hektar), sind viele Anbauflächen bereits besetzt, so dass eine Ausweitung der Sonnenblumenflächen zu Lasten einer anderen Sommerung gehen würde.
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