Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) taxiert jetzt die weltweite Sojabohnenernte 2022/23 auf nur noch 383,0 Mio. t. Vor einem Monat hatten die Washingtoner Fachleute noch 5 Mio. t Bohnen mehr erwartet. Dennoch würde mit dem neuen Prognosevolumen die Vorjahresernte um 25,0 Mio. t übertroffen.
Sojabohnen: USDA korrigiert Prognose für globale Produktion nach unten
Das USDA begründete die Abwärtskorrektur vor allem mit erneut schlechteren Aussichten für die argentinische Sojabohnenernte, die jetzt wegen Trockenheit und Hitze in wichtigen Anbaugebieten bei einem Fünfjahrestief von 41 Mio. t gesehen wird; das entspricht gegenüber der Januarprognose einem Abschlag von 4,5 Mio. t. Damit würde das Vorjahresaufkommen von schätzungsweise 43,9 Mio. t deutlich verfehlt.
Dennoch dürfte die globale Versorgung mit Sojabohnen nach Einschätzung des US-Ministeriums im Vermarktungsjahr 2022/23 im Vorjahresvergleich stabil bleiben. Der weltweite Endbestand an der Ölfrucht wird bei 102 Mio. t gesehen. Dies würde ausreichen, um 18,8 Prozent der voraussichtlichen Nachfrage in Höhe von 376,4 Mio. t zu decken; im Vergleich zu 2021/22 wären das nur 0,3 Prozentpunkte weniger.
Unterdessen reagierte der Warenterminmarkt für Sojabohnen in Chicago kaum auf die neuen USDA-Daten. Offensichtlich hatten die Börsenakteure die Änderungen bereits eingepreist. Der Bohnenkontrakt mit Fälligkeit im Juli 2023 kostete heute gegen 14.45 Uhr hiesiger Zeit 15,10 $/bu (515 Euro/t); das waren 0,5 Prozent mehr als der Eröffnungskurs von gestern, also vor der Veröffentlichung des USDA-Berichts.
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