Osteuropäer klagen über ukrainische Getreideschwemme

31 Januar 2023
Rohstoffe
Getreide Ukraine

Massive Lieferengpässe und hohe Preise an den Agrarmärkten aufgrund des Ukrainekrieges – das war einmal. Inzwischen sind die Preise stark gesunken. Im Osten der europäischen Union gibt es nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sogar zu viel Getreide.

Blockierte Häfen im Schwarzen Meer, der Einbruch der Ernte in der Ukraine und ein systematischer Getreidediebstahl von Seiten Russlands prägten monatelang das Geschehen an den Agrarmärkten. Die Weltmarktpreise für Getreide stiegen auf Rekordniveau. Das hat sich inzwischen geändert, osteuropäische EU-Länder klagen sogar darüber, dass ihre Märkte von billigem Getreide aus der Ukraine überschwemmt werden und so die heimische Produktion gefährden.

Drastischer Lieferanstieg durch Handelserleichterungen

Um den Weltmarkt und ärmere Staaten zu versorgen und die Abwicklung und Kontrollen ukrainischer Agrargüter an den Grenzen zu erleichtern, schuf die EU sogenannte Solidarity Lanes. Zudem schaffte sie vorübergehend die Einfuhrzölle auf ukrainische Waren ab. Die Folge war ein drastischer Anstieg der Getreidelieferungen nach Osteuropa. Die Handelserleichterungen haben auch den Import von Zucker, Mehl, Honig, Sonnenblumenkernen und anderen Agrarprodukten stark erhöht.

Auch ohne Getreide aus ukrainischer Produktion hat sich die Situation am Weltmarkt entspannt. Russland exportiert mehr Getreide und auf der Südhalbkugel von Australien über Argentinien bis Brasilien war Erntezeit und damit gibt es ein größeres Angebot. Dennoch rechnen Marktexperten nicht mit einem schnellen Sinken der Preise. Dazu ist die Situation noch zu unbeständig. Die UN-Handelsorganisation UNCTAD betont, dass die Preise immer noch klar über denen von 2020 liegen. Zudem verteuert der Anstieg des Dollarkurses die Einfuhr.

Immerhin gibt es Anzeichen für eine Entspannung und ein Vergleich zu den Energiepreisen, die ebenfalls deutlich gesunken sind, lässt hoffen. 

(CD)
Bild: Pixabay

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