In den Niederlanden setzen sich mehrere Geflügelhalter dafür ein, die Schnabelbehandlung bei Legehennen wieder zuzulassen. Sie sagen, das Verbot der Schnabelbehandlung sei kontraproduktiv. Es verschlechtere das Wohlergehen der Tiere, anstatt eine Verbesserung zu bewirken.
Niederlande: "Schnabelbehandlung wieder zulassen!"
Das Thema der Schnabelbehandlung bei Legehennen war im Rahmen der Mitgliederversammlung des Niederländischen Geflügelzüchterverbandes besprochen worden, auf der Bas Rodenburg, Mitglied des Rates für Tierfragen und Professor für Tierschutz an der Universität Utrecht zu Gast war und über eine tiergerechte Viehwirtschaft gesprochen hatte.
„Man hört uns einfach nicht zu, dabei haben wir als Geflügelhalter doch die meiste Erfahrung“, so die Meinung eines Legehennenhalters im Publikum. Ihm schloss sich der gesamte Saal an. Man bedauere zutiefst, dass in den Niederlanden Gesetze eingeführt wurden, die den Tierschutz verschlechtern, ohne vorher die Geflügelhalter anzuhören. Dazu zähle das Verbot der Schnabelbehandlung. Echte Schritte beim Tierschutz könnten nur erreicht werden könnten, wenn die Regierung mit den Fachleuten spricht, bevor sie Gesetze und Vorschriften einführt.
Verschlechterung des Tierschutzes
"Ich halte sieben Legehennenherden pro Jahr. Nach dem Verbot der Schnabelbehandlung sind die Probleme durch das Picken viel größer geworden“, so ein Diskussionsteilnehmer. Besonders bei schwankender oder schlechter Futterqualität trete vermehrtes Picken auf. „Wenn die Qualität der Futtermittelrohstoffe schlecht ist, wirkt sich dies direkt auf die Darmgesundheit der Legehennen aus, und das kann zu Picken führen. Einigen Herden geht es gut, andere reagieren mit schwerem Picken. Wenn das Picken bereits im Alter von 30 Wochen beginnt, führt dies zu einer erhöhten Sterblichkeit. Das macht einen als Geflügelzüchter wirklich nicht glücklich".
Andere Berufskollegen bestätigten, dass die Probleme mit Federpicken und Kannibalismus seit dem Schnabelbehandlungsverbot, das in den Niederlanden am 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist, stark zugenommen haben. "Wenn es meinen Hühnern nicht gut geht, weil sie zum Beispiel picken, geht es mir auch nicht gut. Dann sind meine Gedanken nachts ständig bei den Hühnern und ich überlege, wie ich das Picken beheben kann“, sagte ein Legehennenhalter."
Bas Rodenburg, der Professor für Tierschutz, will die Einwände der Geflügelhalter bei den nächsten Gesprächen des Tierschutzrates der niederländischen Regierung vortragen
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