Die deutsche Eiererzeugung bleibt auch in diesem Jahr auf Wachstumskurs. Das weisen die vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) aus. Demnach gab es im ersten Halbjahr 2022 in den größeren Betrieben mit mindestens 3 000 Hennenhaltungsplätzen einen Durchschnittsbestand von 44,71 Millionen Legehennen; das waren gut 1,3 Millionen Tiere oder 3,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Knapp 45 Millionen Legehennen in Deutschland

Die Produktionskapazität wurde von den Erzeugern um 1,33 Millionen Plätze beziehungsweise 2,6 Prozent auf erstmals mehr als 52 Millionen Haltungen ausgebaut. Mit diesen Vorgaben stieg die Eiererzeugung in Deutschland im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 182,5 Millionen Stück oder 2,8 Prozent auf die neue Rekordmarke von 6,67 Milliarden.
Freiland- und Ökohaltung nehmen zu
Zum aktuellen Wachstum der Eierproduktion trug laut den Statistikern die Freilandhaltung wesentlich bei, die 2021 aufgrund der Aufstallungsgebote wegen der Vogelgrippe noch einen spürbaren Dämpfer erlitten hatte. Die Erzeuger erhöhten ihre Haltungskapazitäten und ihren Legehennenbestand von Januar bis Juni 2022 gegenüber der Vorjahresperiode um jeweils fast 20 Prozent; die Eiererzeugung im Freiland legte um 262,4 Millionen Stück oder 23,0 Prozent auf 1,40 Milliarden Eier zu. Zudem weiteten die ökologischen Produzenten ihre Kapazitäten um mehr als ein Zehntel aus und hatten mit 6,29 Millionen Tieren auch 10 Prozent mehr Hennen in ihren Beständen, was eine Zunahme der Bioeierproduktion um 9,7 Prozent auf etwas mehr als 922 Millionen Stück zur Folge hatte.
Bodenhaltung weiter dominierend
Die Bodenhaltung blieb mit einem Anteil von gut 60 Prozent aller erzeugten Eier die dominierende Haltungsform in Deutschland. Allerdings blieb die Produktion mit 4,02 Milliarden Stück um 3,1 Prozent unter dem Niveau der starken ersten Jahreshälfte 2021, als die Geflügelpest zur Verlagerung von der Freiland- zur Bodenhaltung geführt hatte. Weiter auf dem Rückzug war erneut die Haltung in Kleingruppen in ausgestalteten Käfigen, die 2025 ohnehin gänzlich auslaufen wird. Der Legehennenbestand dieser Produzenten ging gegenüber den ersten sechs Monaten 2021 um 6,4 Prozent auf 2,19 Millionen Tiere zurück, die Eiererzeugung sogar um 8,9 Prozent auf 324 Millionen Stück. Der Anteil dieser Eier an der Gesamtproduktion lag damit zuletzt nur noch bei 4,9 Prozent, während es die Freilandhaltung auf 21,0 Prozent und die Bioeier auf 13,8 Prozent brachten.
Reagieren
Geflügelnews lädt Sie ein, auf Artikel zu reagieren und schätzt Reaktionen mit Inhalt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, beleidigende oder kommerziell motivierte Reaktionen ohne Angabe von Gründen zu entfernen.