Höhere Verkaufspreise für seine Hähnchen in der Ukraine und sein europäisches Geschäft gehörten zu den wenigen Lichtblicken, die das in der Ukraine ansässige Geflügelunternehmen MHP für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2022 meldete, schreibt das Webportal wattpoultry.com. Während die Produktion im Inland reduziert wurde, schränkten große logistische Herausforderungen die Exporte ein.
Knapp 11 Prozent Produktionsrückgang beim größten ukrainischen Hähnchen-Erzeuger

Das in der Ukraine ansässige Geflügelunternehmen MHP SE hat seinen Umsatz im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 10 Prozent gesteigert. Das ist sehr bemerkenswert, da das Unternehmen erst im vergangenen Monat einen Rückgang der Produktion für den heimischen Markt in der Ukraine um 11 Prozent zum Vorjahr meldete, die es auf den Rückgang der Bevölkerung in der Ukraine, auf deren geringeres Einkommen und auf logistische Herausforderungen (bedingt durch den Krieg mit Russland) zurückführt. Durch die Exporte habe MHP jedoch einen Teil des verlorenen Marktes wieder zurückgewinnen können, hieß es.
Weniger Bevölkerung und geringere Kaufkraft
Nach Angaben des Unternehmens belief sich die Produktion an Hähnchenfleisch im zweiten Quartal 2022 auf rund 170.400 Tonnen, im Vergleich zu fast 191.000 Tonnen im gleichen Quartal 2021. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen aus dem ukrainischen Betrieb von 564 Mio. Euro auf 619 Mio. Euro an.
Neben der Produktion in der Ukraine verfügt MHP auch über ein europäisches Geschäftssegment. Dabei handelt es sich um das Unternehmen Perutnina Ptuj mit Sitz auf dem Balkan. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres konnte die Produktion von Hähnchenfleisch dort um 6 Prozent auf fast 31.260 Tonnen gesteigert werden. Bei einem Anstieg von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr lag der durchschnittliche Verkaufspreis in diesem Zeitraum bei 3,36 Euro pro Kilogramm.
Halbjahresverträge für die Produktion von Hähnchen
Im Vergleich zu den mehr als 375.500 Tonnen, die das ukrainische Unternehmen MHP in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2021 produzierte, ging die Hähnchenproduktion im vergangenen Halbjahr um 2,4 Prozent auf rund 346.000 Tonnen zurück.
Auf dem Inlandsmarkt verzeichnete MHP einen Anstieg des Verkaufspreises für Hähnchenfleisch um 24 Prozent auf 2,01 Euro pro Kilogramm. Gleichzeitig steigerte das Unternehmen die Hähnchenfleischausfuhren um etwas mehr als 10 Prozent auf mehr als 59.800 Tonnen. Der Durchschnittspreis lag bei 3,11 Euro pro Kilogramm - gegenüber 2,51 Euro vor einem Jahr.
Mit 1,195 Mrd. Euro verzeichnete MHP im ersten Halbjahr eine Umsatzsteigerung von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der Exporte an den Gesamteinnahmen stieg um fünf Prozentpunkte auf 56 Prozent. Mit 665 Mio. Euro lagen die Exporte im Berichtszeitraum um 27 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Jahres 2021.
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