Der niederländische Landwirtschaftsminister Adema will das Töten männlicher Eintagsküken nicht verbieten und stattdessen an anderen Methoden zur Verringerung der Zahl getöteter Eintagsküken arbeiten.
Kein Verbot des Kükentötens in den Niederlanden
Mit seinem Weg folgt Adema dem Rat eines niederländischen Lenkungsausschusses, der sich aus Vertretern der Industrie und des Tierschutzes zusammensetzt. "Ein Verbot ist kein Selbstzweck", heißt es in der Stellungnahme des Lenkungsausschusses, "sondern ein Mittel zum Zweck, nämlich die Zahl der getöteten männlichen Eintagsküken deutlich zu reduzieren." Das Thema sei komplex und ein Verbot wäre nur dann wirksam, wenn es dieser Komplexität gerecht würde. Dafür gebe es andere Methoden.
Mäusefarmen werden gefördert
Die Lenkungsgruppe stützt sich unter anderem auf einen Bericht der Universität Wageningen, in dem auf negative Folgen eines Verbots hingewiesen wird. Darin heißt es unter anderem, dass sich die Produktion bei einem Verbot in Drittländer verlagere oder dass das „Verschwinden“ der Eintagsküken als Futtermittel für Zoos und Hobbytierhalter alternative Tierhaltungen wie Mäusefarmen forciere. Dann stelle sich die Frage, ob es ethisch vertretbar ist, die Tötung von männlichen Eintagsküken zu verbieten, aber die Zucht von Tieren zuzulassen, deren einziger Zweck es ist, Futter für andere Tiere zu werden.
Komplexes Thema
"Die Einführung eines Verbots ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag", begründet Adema seinen Entschluss. "Die Tötung von Eintagsküken ist ein sehr komplexes Problem, für das es keine einfache Lösung gibt.“ Trotzdem werde die Zahl der getöteten Eintagsküken deutlich reduziert werden, so der Minister. Die Industrie soll dazu einen Aktionsplan ausarbeiten. Wenn keine Erfolge der Verringerung des Tötens männlicher Küken verzeichnet werden, soll bis 2028 ein Verbot erwirkt werden.
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