FDP - „Kein Umbau der Tierhaltung mit öffentlichen Mitteln!“

24 August 2022
Politik
Dr. Gero Hocker, landwirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion

Die Liberalen bleiben bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Vorschlägen, den Umbau der Tierhaltung mit weiteren öffentlichen Mitteln zu unterstützen. Mehr als die bereits bereitgestellte Milliarde zur Stallbauförderung gebe es nicht, verdeutlichte der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Gero Hocker, in einem Interview mit dem Pressedienst AgraEurope.

„Über noch mehr Geld zu reden, passt weder in die Zeit, noch ist es derzeit notwendig“, sagt Hocker. Er lehne es ab, „bestimmte Produktionsweisen dauerhaft oder zumindest auf ganz lange Zeit zu subventionieren.“ Das Borchert-Konzept bezeichnet er als nicht praxistauglich, weil es diesen Weg vorsehe.

20 Jahre keine neuen Auflagen

Der FDP-Politiker spricht sich erneut dafür aus, Betrieben, die in einen neuen Stall investieren, zu garantieren, dass sie 20 Jahre von neuen Auflagen verschont bleiben. Aus dem Ukraine-Krieg leitet Hocker den Auftrag ab, landwirtschaftliche Erzeugung in Deutschland auch langfristig zu sichern. Das bedeute auch, „Umweltaspekte ein stückweit zurückzusetzen“. „Wenn wir aus ökologischen Gründen Flächen stilllegen, müssen wir zugleich Landwirten Technologien an die Hand geben, damit sie auf ihren Flächen vernünftige Erträge erzielen“, fordert Hocker. Von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erwartet er, dass er sich der Diskussion um neue Züchtungstechnologien unvoreingenommen stellt.

Hocker räumt konträre Auffassungen in der Ampelkoalition ein: „Wir sind in vielen Themen bis heute nicht zusammen.“ Seine Partei gehe offen damit um, „anstatt nach außen eine Harmonie vorzugaukeln, die es nicht gibt“. Trotz der bislang fehlenden Einigkeit glaubt Hocker an einen Erfolg der Ampel: „Ich bin davon überzeugt, dass wir im Agrarbereich mehr hinbekommen werden als die GroKo und gleichzeitig weniger Entscheidungen treffen, die zu Lasten der Landwirtschaft gehen.“

Text:
Cordula Moebius

Cordula Moebius

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Bild: Gero Hocker

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