In den vergangenen 30 Jahren sind in der Landwirtschaft durch Naturkatastrophen weltweit Verluste von rund 3.8 Billionen Dollar entstanden. Die Anzahl der Schadensereignisse ist in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen. Die FAO empfiehlt Gegenmaßnahmen.
„Gefühlt“ hat die Zahl der Naturkatastrophen mit ihren verheerenden Folgen für Menschen, Natur und Wirtschaft zugenommen. Diesen Eindruck hat jetzt ein Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bestätigt. Es geht in dem Bericht um die von Naturkatastrophen verursachten Schäden im Ackerbau und in der Tierhaltung. Laut FAO sind in den vergangenen 30 Jahren durch Naturkatastrophen weltweit Verluste von rund 3.8 Billionen Dollar in diesen Sektoren entstanden.
Laut FAO sind Verluste in der Fischerei und Aquakultur sowie der Forstwirtschaft nicht miteinbezogen, da hier keine ausreichenden Daten verfügbar sind. Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen waren am stärksten von Schäden in der Landwirtschaft aufgrund von Naturkatastrophen betroffen.
Verluste durch Katastrophen mit steigender Tendenz
Nach FAO-Angaben weisen die Verluste bei den wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnissen steigende Tendenzen auf. Die Schäden bei Getreide summieren sich für die drei betrachteten Jahrzehnte auf durchschnittlich 69 Mio. Tonnen pro Jahr. Dahinter folgen Obst und Gemüse und Zuckerpflanzen, die im Schnitt auf jährlich 40 Mio. Tonnen pro Jahr zusteuern.
Bei Fleisch, Milcherzeugnissen und Eiern belaufen sich die Einbußen auf durchschnittlich 16 Mio. Tonnen pro Jahr. Hinter den globalen Verlusten verbergen sich der FAO zufolge erhebliche Unterschiede zwischen Regionen und Ländergruppen. Dem Bericht zufolge verzeichnete Asien absolut betrachtet die größten Einbußen.
Anzahl der Naturkatastrophen gestiegen
Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, ist die Zahl der Naturkatastrophenereignisse von 100 pro Jahr in den 1970er Jahren auf etwa 400 pro Jahr in den letzten 20 Jahren weltweit gestiegen. Dabei habe neben der Häufigkeit auch die Intensität und Komplexität zugenommen. Die FAO rechnet zudem mit einer Verschärfung der Auswirkungen, da klimabedingte Katastrophen ohnehin bestehende soziale und ökologische Anfälligkeiten in den betroffenen Ländern noch verstärkten. In extremen Fällen seien Vertreibung und Abwanderung der Landbevölkerung die Folge.#
Gegenmaßnahmen zur Risikominderung ergreifen
Die FAO schlägt drei zentrale Gegenmaßnahmen vor, um in Zukunft die Folgen von Naturkatastrophen abzumildern:
- Die Datenerhebung über die Auswirkungen von Katastrophen sollte ausgedehnt werden.
- Sektorübergreifend sollten Ansätze zur Verringerung des Katastrophenrisikos entwickelt werden.
- Investitionen in die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft sollten vorgenommen werden.
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