Erste mobile Geflügel-Schlachtanlage mit EU-Zulassung

30 Juli 2022
Deutschland

Ein Biobetrieb im Odenwaldkreis (Hessen) hat die bundesweit erste EU-Zulassung vom Regierungspräsidium Darmstadt für eine mobile Geflügelschlachtanlage erhalten. 

Weil der Betrieb die EU-Zulassung erhalten hat, kann er sein Fleisch nun nicht nur direkt verkaufen, sondern darf es auch in Verarbeitungsbetriebe bringen und zu Produkten wie Geflügelwurst oder Geflügelbolognese verarbeiten lassen. Im Dezember 2021 hatte Hessen dafür die Voraussetzungen geschaffen und in einem Erlass geregelt, unter welchen Voraussetzungen eine mobile Geflügelschlachtanlage auch in einem größeren Umfang und nach EU-Hygienestandard betrieben werden kann. Damit betrat Hessen Neuland und startete ein Pilotprojekt, das von vielen Ländern aufmerksam beobachtet wird.

600 Masthähnchen pro Tag mobil schlachten

Die Anlage ist acht Meter lang, hat einen integrierten Kühlraum und kann vollmobil bis zu 600 Masthähnchen / Legehennen, 250 Gänse / Enten oder 25 Puten am Tag direkt im landwirtschaftlichen Betrieb schlachten. 

Die nun erteilte Zulassung ist zunächst auf drei Monate befristet. Nach einer weiteren Kontrolle innerhalb dieses Zeitraumes wird das Regierungspräsidium Darmstadt über eine Verlängerung der Anlagenzulassung entscheiden.

Das Mobil ist die Weiterentwicklung einer Anlage, die bereits 2019 in einem hessischen Pilotprojekt im Wetteraukreis in Betrieb genommen wurde und in ganz Hessen rege genutzt wird. Das hessische Umweltministerium hat unter anderem die Elektrobetäubungsanlage weiterentwickeln lassen und ermöglicht so dem amtlichen Tierarzt die Überwachung nach EU-Standard. Die Anschaffung des Mobils wird mit rund 25.000 Euro gefördert.

In der ersten mobilen Geflügelschlachtanlage mit EU-Zulassung können bis zu 600 Masthähnchen / Legehennen, 250 Gänse / Enten oder 25 Puten am Tag direkt im landwirtschaftlichen Betrieb geschlachtet werden.
Geflügelnews
Bild: Dr. Veronika Ibrahim/ HMUKLV

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