Elterntierfutter beeinflusst die Futterverwertung und das Schlachtgewicht von Masthähnchen

08 Mai 2023
Nährstoffe
Mastelterntiere

Der Eiweiß- und Energiegehalt des Elternfutters für Masthähnchen beeinflusst nicht nur die Leistung der Muttertiere, sondern auch die der Masthähnchen. Außerdem können diese beiden Ziele miteinander in Konflikt geraten. Dies ist eine der Schlussfolgerungen aus der Dissertation von Jesse Heijmans (Niederlande).

Heijmans untersuchte im Auftrag von De Heus Voeders im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Wageningen UR in den vergangenen fünf Jahren die Auswirkungen der Wachstumskurve und der Körperzusammensetzung von Masthähnchen sowie des Energie-Eiweiß-Verhältnisses in der Ernährung von Zuchttieren auf die Nachkommen.
Die Forscherin führte zwei Studien durch. In der ersten Studie verglich sie die Ergebnisse von Masthähnchen, die von Mastelterntieren abstammten, deren Energiegehalt im Aufzucht- und Legefutter 96 Prozent, 100 Prozent, 104 Prozent oder 108 Prozent des vom Zuchtunternehmen Aviagen empfohlenen normalen Energiefutters betrug. Die Hälfte der Muttertiere folgte der Standardwachstumskurve, während die andere Hälfte 15 Prozent schwerer war.
In ihrer zweiten Studie verglich Heijmans die Ergebnisse von Broiler-Elterntieren mit zwei Arten von Aufzucht- und Legediäten. Eine Gruppe von Masthähnchen-Elterntieren erhielt ein Aufzuchtfutter mit einem Energiegehalt von 96 Prozent, gefolgt von einem Energiegehalt von 104 Prozent in der Produktionsphase. Die zweite Gruppe erhielt das entgegengesetzte Futter. Die dritte und vierte Gruppe bekam während der Aufzucht und der Legeperiode entweder den 96-prozentigen oder den 104-prozentigen Energiegehalt. Außerdem erhielten die Masthähnchen (Nachkommen) Futtermittel mit unterschiedlichem Proteingehalt (90, 100 oder 110 Prozent).

Schlussfolgerungen

Ihre Studie brachte einige interessante Dinge ans Licht: Ein höheres mütterliches Körpergewicht führt zu einem höheren Eigewicht. Dies wirkt sich vorteilhaft auf das Gewicht der Küken und die Leistung nach dem Schlüpfen der Hühner aus. Dies wurde in beiden Studien deutlich.

Die Bereitstellung unterschiedlicher Futtermittel an Elterntiere führte nicht nur zu einem Leistungsunterschied bei den Elterntieren, sondern auch bei den Nachkommen. Broiler-Elterntiere, die mit Futtermitteln mit einem Energiegehalt von 96 Prozent gefüttert wurden, durften mehr fressen, um ihr Gewicht zu halten, nahmen dabei aber auch mehr Eiweiß zu sich. Diese Tiere waren muskulöser, begannen früher zu legen und legten auch ein etwas schwereres Ei, aus dem ein schwereres Küken schlüpfte. In Bezug auf die Leistung schnitten die Küken aber schlechter ab und ihre Futterverwertung war deutlich höher. "Sehr wahrscheinlich haben die Elternküken dem Nachwuchs signalisiert, dass sie in eine Umgebung mit ausreichend Eiweiß kommen und deshalb nicht sparsam mit Eiweiß umgehen müssen. Infolgedessen war ihre Futterverwertung deutlich höher", sagt Heijmans. "Ich bringe dies mit Stoffwechselhormonen in Verbindung, die mit Appetit und Ernährungsstress zusammenhängen.

Eiweißaufnahme wichtig

"Eine höhere Proteinzufuhr bei Masthühnern während der Aufzucht und des Legens sorgt für eine höhere Eierproduktion in der ersten Legephase. Dies ist vorteilhaft. Andererseits führt sie auch zu einer höheren Futterverwertung bei Masthähnchen und einem niedrigeren Schlachtgewicht, was den Vorteil auf Kettenebene zunichtemacht."

Dies steht im Widerspruch zu früheren Studien an Elterntieren. "Es gibt ein Optimum in Bezug das Masthähnchen-Elterntier-Futters", sagt Heijmans. Wie hoch dieser ist, geht aus ihren Untersuchungen nicht hervor. Sie zeigen jedoch, dass ein Energiegehalt von 96 Prozent eine zu hohe Eiweißzufuhr mit sich bringt, während ein Energiegehalt von 108 Prozent zu einer zu niedrigen Eiweißzufuhr führt.

Tom Schotman
Bild: Ben Beerens

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