Die Mähdrescher sind im vollen Einsatz. Wegen des vielen Regens der vergangenen Wochen besteht Pilzgefahr bei Körnern und Stroh. In der Geflügelhaltung ist Stroh ein wichtiges Betriebsmittel – als Einstreu, aber auch als Beschäftigungsmaterial. Da ist Top-Qualität gefragt.
Sonniges, trockenes Wetter bei der Ernte und das Stroh ist goldgelb. Da braucht man sich um die Qualität des geernteten Strohs doch keine Gedanken machen. Oder doch? Leider ist zum Beispiel ein erhöhter Pilzbefall am Stroh keineswegs immer mit bloßem Auge zu erkennen. Bei den hohen Luftfeuchtigkeiten der vergangenen Wochen und warmen Temperaturen konnten sich Pilze auch am Halm stark vermehren. Untersucht wird Stroh in den seltensten Fällen. So kann es sein, dass es trotz der gelben Farbe Qualitätsmängel wie einen erhöhten Gehalt an bestimmten Mykotoxinen aufweist. Mykotoxine sind die Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze – und die sind auch für Geflügel nicht gesund.
Risiko Tiergesundheit
Unabhängig vom Einsatzbereich beim Geflügel, also ob Einstreu oder Beschäftigungsmaterial, gelten für Stroh die gleichen Qualitätsanforderungen. Im besonderen Fokus liegt der Hygienestatus, also die Belastung mit Keimen und Mykotoxinen. Auch wenn Stroh „nur“ als Einstreu verwendet wird, muss immer davon ausgegangen werden, dass ein Teil auch gefressen wird.
Nicht nur bei Schweinen, auch bei Geflügel kann die Belastung durch Schimmelpilze und ihre Stoffwechselprodukte problematisch werden. Es kann zu allergischen Reaktionen, aber auch zu Atemwegserkrankungen kommen. Beobachtet werden auch unspezifische Symptome wie Leistungsminderungen oder ein geschwächtes Immunsystem. Beim Getreidekorn hat sich der Einsatz von Koservierungsmitteln zur Qualitätssicherung lange etabliert. Diese Möglichkeit gibt es jetzt auch beim Stroh.
Konservierung sichert Qualität
„RaicoSil Straw“ ist das erste Konservierungsmittel für Stroh und wurde von AGRAVIS Raiffeisen AG entwickelt. Es enthält eine Kombination von Salzen ausgewählter Konservierungssäuren. Durch die spezielle Produktformulierung ist „RaicoSil Straw“ weder ätzend noch korrosiv. Es wird als Neutralsalz eingestuft. Dadurch ist keine säurefeste Dosiertechnik nötig. Das Eindosieren erfolgt während des Pressvorganges in der Pickup der Strohpresse.
In unternehmenseigenen Versuchen zeigte das mit „RaicoSil Straw“ behandelte Stroh einen deutlich besseren Hygienestatus. So konnte beispielsweise die Keimdichte der Schimmelpilze deutlich reduziert werden. Auch die gefundenen Werte an DON (Deoxynivalenol) waren niedriger. DON ist das Stoffwechselprodukt von verschiedenen Fusariumarten und gilt als Leittoxin für die Pilzbelastung.
Viele Landwirtinnen und Landwirte kennen das Problem, dass das Zeitfenster für das Strohpressen eng ist und/oder die Schwaden nicht gewendet werden können. Stroh sollte eine Restfeuchte von nicht mehr als 14 Prozent haben, wenn es gepresst wird. Kann das nicht realisiert werden, kommt ein weiterer Vorteil von „RaicoSil Straw“ ins Spiel: Das Stroh kann dann bereits ab 20 Prozent Feuchte eingefahren werden.
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