"Bei den derzeitigen Preissteigerungen und den hohen Futtermittelpreisen kann man als Geflügelzüchter nicht viel für die Effizienz tun", sagt Johan Schuttert, kaufmännischer Direktor der niederländischen Genossenschaft AgruniekRijnvallei.
„Effizienz wird den Kostenanstieg bei Futtermitteln nicht ausgleichen"
Für Geflügelzüchter macht der Futtermittelpreis einen großen Teil des Gesamtkostenpreises aus. Sie sind daher von den gestiegenen Futtermittelpreisen stark betroffen. "Aufgrund der Preiserhöhungen der letzten Zeit schießen die Selbstkosten für Geflügelhalter in die Höhe", sagt Johan Schuttert, kaufmännischer Direktor der niederländischen Genossenschaft AgruniekRijnvallei.
Er rechnet mit einem Anstieg von 50 bis 60 Prozent bis Ende 2023. "Das spart im Handumdrehen zwei bis drei Cent pro Ei. Jeder schaut, wo er noch sparen kann. Aber bei solchen Preissteigerungen kann man mit Effizienz nicht viel anfangen. Mit Effizienz können Sie einen Euro pro 100 Kilogramm sparen. Das sind aber Steigerungen von 10 bis 16 Euro pro 100 Kilogramm".
Krieg
Eine wichtige Ursache für diesen extremen Anstieg ist der Krieg in der Ukraine. "Kurz vor Ausbruch des Krieges sahen wir bereits eine gewisse Spannung auf dem Markt und einen leichten Anstieg", sagt er. Betrachtet man den Zeitraum vor dem Krieg bis heute, so ist der Preis für Legegeflügelfutter um 10 bis 12 Euro gestiegen. Die Futtermittel für Masthähnchen sind noch stärker gestiegen, nämlich um 15 bis 16 Euro. Darüber hinaus ist der Geflügelsektor auch von den steigenden Energiepreisen betroffen, da er viel Energie zum Beheizen der Ställe benötigt.
Die Versorgungssicherheit ist in dieser Zeit sehr wichtig. "Wir zahlen jetzt mehr, um diese Versorgungssicherheit zu erhalten. Alle Rohstoffe sind nach wie vor verfügbar, nur zu einem höheren Preis. Eine Ausnahme ist Bio-Legemehl. "Biologisches Legemehl kam hauptsächlich aus der Ukraine und dem Ostblock. Viele Anbieter haben einfach nicht geliefert."
Vorhersage
„Im Geflügelsektor ist es immer so, dass sich die Einnahmen den Kosten anpassen“, so Schuttert. Dies wird auch jetzt wieder der Fall sein, erwartet er. "Die Geflügelzüchter können sich wahrscheinlich dafür entscheiden, den nächsten Durchgang nicht anzutreten. Infolgedessen sinkt das Angebot, was den Preis des Produkts erhöht."
Schuttert geht davon aus, dass die Geflügelindustrie die Zeit der hohen Futtermittelpreise überstehen wird. "Aber die Folge ist, dass die Lebensmittel erheblich teurer werden. Die Geflügelzüchter haben schon früher Höhen und Tiefen bei den Kosten und Einnahmen erlebt. Gutes Unternehmertum bestimmt, wer das Beste daraus macht".
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