Die unklaren Rahmenbedingungen für die Tierhaltung in Deutschland wirken sich immer stärker auf die Investitionsbereitschaft in der Landwirtschaft aus. „Wir beobachten eine spürbare Zurückhaltung“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes der gemeinnützigen Landgesellschaften (BLG), Karl-Heinz Goetz, im Gespräch mit dem Pressinformationsdienst Agra Europe. Goetz beobachtet eine wachsende Ungeduld über ausbleibende politische Entscheidungen. Nach seinem Eindruck ist die Unsicherheit in der Branche „mit Händen zu greifen“.
Die Unsicherheit in der Branche ist „mit Händen zu greifen“
Nach jahrelanger Diskussion über die Zukunft der Tierhaltung sei die Zeit reif, endlich zu handeln. „Ohne ein Signal noch in diesem Jahr zur Umsetzung des Borchert-Konzepts droht ein massiver Strukturbruch in der Schweinehaltung“, warnt der BLG-Geschäftsführer. Neben bau- und umweltrechtlichen Vorgaben zähle dazu ein Finanzkonzept, das den Betrieben außer der Investitionsförderung über einen längeren Zeitraum eine Honorierung ihrer Tierwohlaufwendungen sichert. Komme dieses Signal nicht, werde der Abbau der Tierhaltung weitgehend ungeordnet verlaufen und die zu erwartende Verringerung der Fleischnachfrage deutlich übersteigen. Die Folge wären steigende Importe, so Goetz.
Nicht nachvollziehen kann er Überlegungen, die zugesagte Investitionsförderung im Volumen von 1 Milliarde Euro für vier Jahre über ein gesondertes Bundesprogramm anstatt über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) umzusetzen: „Warum sollte man eine eigene Bundesverwaltung aufbauen, wenn es bewährte Strukturen in Bund und Länder gibt?“, fragt der Geschäftsführer. „Für Landwirte und Steuerzahler wäre das die schlechtere Lösung.
Reagieren
Geflügelnews lädt Sie ein, auf Artikel zu reagieren und schätzt Reaktionen mit Inhalt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, beleidigende oder kommerziell motivierte Reaktionen ohne Angabe von Gründen zu entfernen.