Die Unternehmensstrategie der niederländischen Familie Duis ist auf Langfristigkeit ausgerichtet. "Mit der Wahl von 1-Stern Better Leven und Luxusställen können wir nachhaltig Eier produzieren und mehr mit der Gesellschaft kommunizieren. Das ist ein gutes Einkommensmodell", sagt John Duis.
Die Entscheidung für ein nachhaltiges Ei bewährt sich als Einkommensmodell!
Auf einem Transparent auf der Duis Scharrelfarm, dem Hof der Familie Duis aus dem Bladel (Nordbrabant, Niederlande) steht: "Wir bauen den nachhaltigsten 1-Sterne-Freilaufstall der Niederlande. Besonders tierfreundlich, besonders umweltfreundlich, besonders sozial verantwortlich". Das Banner habe viel Aufmerksamkeit erregt und viele positive Reaktionen erzeugt, erzählt Betriebsleiter John Duis aus Bladel (NB) erfreut.
Inzwischen steht der neue Stall. Im nächsten Schritt sollen Kantine, Besichtigungsraum und ein Tagungsraum für Gruppen angebaut werden. Duis Scharrelfarm ist nämlich eines der ersten Unternehmen, dass sich im Rahmen der neuen Initiative Agro Campus Brabant dem Austausch von Wissen und Erfahrungen aus der Landwirtschaft verschrieben hat. Darüber fungiert der betrieb auch als Testobjekt. Zum Beispiel für das HyCare-System der Firma MS Schippers: „Es läuft fantastisch. Das Klima ist gut, und der Dungtrocknungsprozess ist vollständig automatisiert. Ich werfe einen kurzen Blick darauf und schließe dann die Tür. Das spart eine Menge Zeit", sagt John Duis zufrieden. Gemeinsam mit seiner Frau Odette (49) hält der 48-jährige Unternehmer 90.000 Hühner in Freilandhaltung. Der neue Stall ist ein 1-Sterne-Freilandstall, den John Duis mit der neuesten Technologie der Vencomatic Group ausgestattete. "Wir haben stark in die neueste Technologie investiert, sind zur Rabobank gewechselt und haben unser Geschäft rechtlich und steuerlich optimiert. Wir haben die Eier zum freien Marktpreis verkauft, so dass wir jetzt glücklicherweise erhebliche finanzielle Gewinne erzielen können", sagt der Unternehmer. Der Stall entspricht auch dem Standard für nachhaltige Viehwirtschaft.
Webshop als zweites Standbein
Ein weiteres Firmenschild ziert die Straße: „Techwinkel.nl“. Es steht für einen Hardware-Webshop, das zweite Unternehmen des Ehepaars Duis. "Wir haben den Hardware-Webshop im Jahr 2005 ganz amateurhaft gestartet“, erzählt der Firmeninhaber. „Langsam wurde der Shop besser und professioneller und jetzt ist er ein vollwertiges Unternehmen in einer eigenen BV", sagt John Duis. "Für uns passt diese Kombination. Der Webshop macht unsere Welt größer - manchmal buchstäblich. Wir bekommen Aufträge aus Vietnam, aber auch aus der Antarktis", lacht John.
Immer nach vorn schauen
"Im Geschäft geht es darum, nach vorne zu schauen", erklärt John auf die Frage, wie es zu den Plänen für den neuen Stall kam. "Wir haben unsere Entscheidungen vor dem Hintergrund getroffen, dass sich die Welt sehr verändert. Mit den 1-Stern-Better-Leven-Eiern aus Freilandhaltung haben wir bei der Vermarktung ein gutes Gefühl. Schließlich vermarkten wir damit ein weniger anonymes Produkt, als wenn wir für den Export produzieren würden. In Zukunft werden wir uns vielleicht noch stärker auf Nachhaltigkeitskonzepte konzentrieren.“ Als die Brabant-Pläne zur Ammoniakreduzierung Gestalt annahmen, habe die Familie überlegt, wie sie die Herausforderungen meistern könne, schildert John Duis die Situation zu Beginn des Baus. Denn die Gülle wurde damals in einem Schuppen gelagert, die Abmessungen der Ställe waren unglücklich und zu niedrig für zweistöckige Volieren. Außerdem war klar, dass der Brandschutz zu Problemen mit der Versicherung führen würde.
Überlegte Strategie
Also überlegte man sich eine Strategie: „Welche Eier wollen Sie produzieren?“, fragte sich das Unternehmerpaar. Duis landete bei 1-Stern-Better-Leven-Hühnern in Freilandhaltung. Doch die Genehmigung des neuen Stalles verlief nicht ohne Komplikationen: "Der Genehmigungsantrag für die Gülletrocknungsanlage wurde von der Gemeinde als großindustrielle Gülleverarbeitung angesehen“, erinnert sich John Duis. „Wir haben versucht, dieses Missverständnis aufzuklären, was schwierig war.“ Im Endeffekt seien viele Berechnungen, viel Überzeugungsarbeit und viel Ausdauer für die Zulassung des Stalles nötig gewesen.
50 Wochen Bauzeit
Doch letzten Endes funktionierte es mit der Genehmigung und das Projekt konnte starten: Die zweistöckigen Stallungen wurden abgerissen und an dieser Stelle wurde ein neues Gebäude errichtet. "In 50 Wochen haben wir 6.500 Quadratmeter einschließlich der Etagenböden abgerissen und neu aufgebaut, den Gülleschuppen mit neuen Wänden versehen und das Dach der Werkstatt isoliert", sagt John Duis. „Es war eine arbeitsreiche Zeit, denn wir haben viel selbst gemacht. Der Abriss auf eigene Faust brachte etwa ein Jahresgehalt ein."
Der neue Stall misst 27 mal 108 Meter und hat eine Firsthöhe von 12 Metern. Die Wände sind mit Steinwolle isoliert, das Dach mit Glaswolle. Das Dach des neuen Stalls wird derzeit mit Solarzellen bestückt und soll knapp 1 Megawatt Strom erzeugen. Für die Optimierung des Stallklimas, für die Wärmerückgewinnung und für die Feinstaubreduktion wurden elf Eco Zero Units installiert, in der Gülletrocknungsanlage zwei weitere. Dies soll helfen, die Feinstaubemissionen um etwa 75 Prozent und die Ammoniakemissionen um mehr als 40 Prozent zu senken. Von den Investitionen verspricht sich Duis auch Energieeinsparungen und eine bessere Produktion bei einem stabileren Stallklima.
Hightech-Ausrüstung
Der neue Stall beherbergt ein Bolegg-Terrassen-Volierensystem. Hotraco-Computer steuern das Stallklima, ein Pegasus-Eiertransportsystem sorgt dafür, dass die Eier sowohl horizontal als auch vertikal und mit einem konstanten Eierfluss zum Sammelband transportiert werden. "Da wir über zwei Etagen verfügen, arbeitet dieses wendige Eierförderband flexibel, wobei die Qualität der Eier erhalten bleibt und nur wenig Platz benötigt wird." Duis hat sich darüber hinaus für das Meggsius-System der Firma Vencomatic entschieden, bei welchem intelligente Kameras den Zulauf steuern und dafür sorgen, dass alle Eierbänder zur gleichen Zeit leer sind. "Bei uns werden verschiedene Mitarbeiter zum Sammeln der Eier eingesetzt. Jeder dreht auf seine Weise an den Knöpfen. Das ist jetzt standardisiert." Duis erwartet vom Meggsius-System eine Zeitersparnis, mehr Eier in der höchsten Güteklasse und eine weitere Optimierung des Eiersammelprozesses. Duis hat sich des Weiteren für den Strocon-Kottrockner entschieden, für den Brandschutz installierte er ein Ansaugsystem, Feuerwehrschläuche und einen zusätzlichen Brunnen.
Besser kommunizieren
"Die Geflügelhalter haben viel es zu lange versäumt, über ihre Arbeit zu kommunizieren“, ist John Duis überzeugt. „Das wollen wir verbessern.“ Deshalb ist der Betrieb seit Jahren Mitglied der niederländischen Initiative "Happy with an Egg", will sich jetzt selbst stärker engagieren.
„Das Banner auf dem Hof war eine spontane Initiative“, sagt Duis, „aber ich kann sie jedem empfehlen. Sie hat Interesse an der Landwirtschaft geweckt. Etwa hundert Menschen aus der Nachbarschaft habe ich unseren Stall gezeigt und Einzelheiten zu seinem Bau erklärt, damit sich die Menschen ihre eigene Meinung bilden konnten.“ Nach der Erklärung werde man respektiert, so die Erfahrung von Duis.
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