BMEL: Maßnahmen zur Unterstützung der Landwirtschaft im Ukraine-Krieg

14 März 2022
Deutschland
9 Windräder nebeneinander

Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) will die Auswirkungen des Ukraine-Krieges für die deutsche Landwirtschaft schnell und pragmatisch abpuffern und gleichzeitig relevante Nachhaltigkeitsziele aufrecht erhalten. Ziel ist es, „die Landwirtschaft insgesamt weniger krisenanfällig aufzustellen“, so Bundesminister Cem Özdemir, denn „Putins Krieg gegen die Ukraine führt uns die verletzlichen Stellen unseres Agrarsystems vor Augen.“ 

Zentrale Herausforderungen für die Landwirtschaft stellen derzeit vor allem die hohen Energiepreise und Engpässe auf dem Futtermittelmarkt dar. Vor allem befürchtete Ausfälle bei den Getreideernten in der Ukraine sowie bei Lieferungen von Ölsaaten, Eiweißpflanzen und Getreide aus der Ukraine bereiten Sorgen. Bundesminister Cem Özdemir hat deshalb folgende erste Maßnahmen auf den Weg gebracht. Das BMEL wird … 

  • … sich im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft dafür einsetzen, dass die Märkte offenbleiben und der globale Handel funktioniert, um weiteren Preissteigerungen entgegenzuwirken.
  • … für 2022 als Ausnahmeregelung den Aufwuchs auf ökologischen Vorrangflächen der Kategorien „Brache“ und „Zwischenfrüchte“ als Futter freigeben. Der Flächenumfang dafür lag 2021 bei 1,06 Millionen Hektar Zwischenfrüchte-Flächen und 0,17 Millionen Hektar Brache.
  • … die bestehende Eiweißpflanzenstrategie ausbauen und finanziell stärken, um u.a. das Angebot an regional erzeugten Futtermitteln und damit die Unabhängigkeit Deutschlands bei der Versorgung mit GVO-freien Eiweißfuttermitteln auszubauen.
  • … bestehende Programme zur Förderung von Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien in der Landwirtschaft entbürokratisieren. Für 2022 stehen voraussichtlich 48 Millionen Euro zur Förderung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und Erzeugung erneuerbarer Energie zur Verwendung in der landwirtschaftlichen Produktion bereit. 
  • … sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass pragmatisch und flexibel alle Möglichkeiten geprüft werden, weiterhin eine tiergerechte Fütterung in der ökologischen Tierhaltung zu ermöglichen, da der Ökolandbau vom Wegfall der Futtermittel aus der Ukraine in besonderem Maße betroffen ist. Das BMEL setzt sich deshalb auf EU-Ebene in dieser besonderen Situation für Ausnahmen ein.
  • … die Diskussion über Krisenmaßnahmen der EU-Kommission („Maßnahmen gegen Marktstörungen“) konstruktiv und im Sinne einer zielgerichteten Unterstützung der betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland begleiten.

 

BMEL
Bild: Geflügelnews

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