Der Strategieplan der Bundesregierung und der Länder verfolgt ehrgeizige Ziele. Danach soll der Anteil der ökologischen Erzeugung bis 2030 auf 30 Prozent steigen. Seitens der EU-Kommission wird das Ziel begrüßt, die ökologisch bzw. biologisch bewirtschaftete Flächen bis 2030 auszudehnen. Sie hinterfragt jedoch, ob dieses Ziel realistisch ist, da die Differenz zwischen den Anteilen der Ökoproduktion in den einzelnen Ländern und dem Zielwert gegenwärtig sehr groß ist.
30 Prozent Bio – ein ambitioniertes aber wichtiges Ziel
Letztendlich geht es auch um das Potenzial der lokalen Lebensmittelerzeugung, um die Strukturen in der Lebensmittelkette und um Schritte zur Ankurbelung von Angebot und Nachfrage.
Deutschland wird aufgefordert, einige der Öko-Regelungen detaillierter zu beschreiben, damit deren potenzielle Wirksamkeit umfassend bewertet werden kann, zum Beispiel mittels einer so genannten SWOT-Analyse (Betrachtung der Stärken und Schwächen sowie der Chancen und Risiken eines Unternehmens).
Anteil der Ökoerzeugung derzeit noch gering
Die Europäische Union selbst fordert, einen Anteil von 25 Prozent ökologisch bewirtschafteter Flächen bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Auch dieses Ziel ist mehr als ehrgeizig.
Der Anteil tierischer Produkte aus ökologischer Erzeugung ist in den meisten Ländern gering. In Deutschland beträgt er etwa 2 Prozent (Geflügelfleisch) beziehungsweise etwa 20 Prozent (Eier). Für die deutsche Eierwirtschaft erscheint die 30 Prozent-Marke für das Jahr 2020 deshalb realistisch.
5 Millionen Hektar nötig
Die ökologische Landwirtschaft ist nicht nur ein sehr wirksames Instrument zur Bewältigung der Herausforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes, der artgerechten Tierhaltung und zur Steigerung der Biodiversität. Sie bietet Landwirten auch die Chance, den Zusammenhalt zwischen Verbraucher und Landwirtschaft zu stärken. Deshalb ist es richtig und konsequent, dass sich sowohl die Europäische Union als auch Deutschland in Bezug auf die Ausweitung des Ökolandbaus ambitionierte Ziele setzen. Die Folgen des Ukrainekrieges führen uns dies zusätzlich vor Augen.
Die statistischen Daten weisen derzeit (Anfang 2022) 1,78 Mio. Hektar ökologisch bewirtschaftete Fläche aus. Das sind knapp 11 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche. Um das 30-Prozent-Ziel zu erreichen, müssen aus den 1,78 Mio. Hektar bis 2030 circa 5 Mio. Hektar werden. Das erfordert jährliche Steigerungsschritte von 12 Prozent.
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