Bei der Fütterung von Puten ist es wichtig, nicht nur auf die Lebenswochen zu schauen, sondern auch auf das Lebendgewicht.
Vielen Landwirten ist bekannt, dass es im Sommer oder durch Erkrankungen zu Leistungsdepressionen beim Lebendgewicht der Puten kommen kann. Wichtig ist es, nicht nur auf das kompensatorische Wachstum am Ende der Mast zu hoffen, sondern mit der Fütterung in den Phasen P3 und P4 aktiv Einfluss auf zu geringe Lebendgewichte zu nehmen.
Aktueller Standard ist es, abhängig von den Lebenswochen die entsprechenden Fütterungsphasen bei den Puten zu wählen. Diesen Standard kann man in vielen Fütterungsempfehlungen und auch bei Zuchtunternehmen so wiederfinden.
Höchste Abweichungen vom Soll–Lebendgewicht in Phase P3
In Frage stellen sollte man den Standard, nach Lebenswoche zu füttern, sobald man beim Lebendgewicht in Phase P3 (6. bis 9. Lebenswoche) mehr als 25 % vom Soll abweicht. Über viele eigene Mastauswertungen hinweg haben wir festgestellt, dass in der P3-Phase die höchsten Abweichungen vom Soll–Lebendgewicht zu finden sind. Letztendlich deckt sich diese Feststellung auch mit Praxisberichten und Rückmeldungen von Landwirten.
Digitale Stallkarte
Für Puten der Herkunft BUT 6 beispielsweise bedeuten 25 % Gewichtsabweichung vom Soll, dass für die Lebenswoche 7 die Abweichung nicht größer als 1 Kilogramm Lebendgewicht und für die Lebenswoche 9 nicht größer als 1,5 Kilogramm sein sollte. Um am Ende des Durchgangs nicht von zu niedrigen Lebendgewichten überrascht zu werden, ist es elementar, die Gewichte in diesen Lebenswochen vor Augen zu haben. Wir als AGRAVIS Nutztier GmbH haben gemeinsam mit unseren Kunden und unserem Außendienst eine digitale Stallkarte entwickelt, um gerade in kritischen Fütterungsphasen und im hektischen Alltag nicht den Überblick zu verlieren.
Betriebsindividuellen Fütterungsplan erstellen
Sind in der P3-Phase Gewichtsabweichungen in den Putenbeständen von über 25 % zu beobachten, ist es wichtig, mit der Fütterung aktiv Einfluss zu nehmen. Hier hilft ein betriebsindividueller Fütterungsplan. Und es sind weitere Maßnahmen zu treffen, wie z.B. eine Verschiebung der Futterphasen oder der Einsatz von Futter mit einem erhöhten verdaulichen Aminosäureprofil. Sollte der Durchgang und die Leistungsdepression im P3 kein Einzelfall sein, muss das Fütterungs- und Desinfektionsmanagement in der Aufzucht näher betrachtet werden.
Durch einen intensiven Austausch entwickeln unsere Produktionsberater der AGRAVIS Nutztier GmbH gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen und ein auf ihren Betrieb optimal abgestimmtes Fütterungsprogramm.
Weitere Informationen gibt es bei Produktmanager Johannes Große Volksbeck, Telefon 0251 / 682-2284, johannes.grosse.volksbeck@agravis.de, und unter www.agravis.de/de/unsere-leistungen/tiere/gefluegel
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