MKS: Ein Seuchenfall und der Handel stockt

14 Januar 2025
Niederlande
Wasserbüffel

Letzte Woche wurde aus Brandenburg ein Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) gemeldet. Betroffen ist ein Betrieb mit Wasserbüffeln in der Nähe von Berlin. Der letzte MKS-Fall in Deutschland datiert aus dem Jahr 1988. Das neue Auftreten zeigt: Ein Seuchenfall reicht aus, um die weltweit verzweigten Handelswege für Fleisch aus dem Takt zu bringen.

Bislang gibt es in Brandenburg keine weiteren Hinweise auf eine Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche auf andere Tierbestände. Über einen möglichen Einsatz von Impfstoffen wurde noch nicht entschieden.

Die Auswirkungen auf den internationalen Handel waren jedoch unmittelbar und mit weitreichenden Folgen für betroffene Betriebe bzw. Unternehmen verbunden: Die Niederlande haben vor dem Hintergrund des MKS-Falls in Brandenburg ein landesweites Transportverbot für Kälber verhängt. Für die Ställe gelte ein Betretungsverbot, teilte das niederländische Landwirtschaftsministerium mit. Bei unseren Nachbarn gibt es bislang keine Hinweise auf Infektionen.

Niederlande wichtiger Markt für Mastkälber

Allerdings sind seit dem 1. Dezember 3.600 Kälber aus Brandenburg über Sammelstellen in Deutschland in die Niederlande gelangt. Sie befinden sich nun in 125 Mastbetrieben in den Niederlanden. Das Transportverbot solle das Risiko einer Ausbreitung der Seuche minimieren, teilte das Landwirtschaftsministerium mit.

Großbritannien hat wegen des MKS-Falls in Brandenburg ein Importverbot für Rinder, Schweine und Schafe aus Deutschland verhängt. Das Verbot gilt für lebende Tiere und Frischfleischprodukte. Das teilte das britische Umweltministerium mit.

Südkorea und Mexiko stoppen Schweinefleischimporte

Südkorea hat als erstes Land den Import von Schweinefleisch aus Deutschland verboten. Wie das zuständige dortige Ministerium am Wochenende mitteilte, gilt die Regelung ab sofort. Zudem würden alle deutschen Schweinefleischprodukte, die seit dem 27. Dezember nach Südkorea geliefert wurden, auf das Maul- und Klauenseuche-Virus untersucht. Derzeit würden rund 360 Tonnen deutsches Schweinefleisch unter Quarantäne gestellt. Auch Mexiko plant Exportbeschränkungen für deutsches Schweinefleisch.

Innerhalb der Europäischen Union werden Importe im Seuchenfall in der Regel nur aus den betroffenen Regionen beschränkt.

 

Geflügelnews/agrarheute mit Material von tagesschau.de
Bild: Adobe Stock_Karl-Heinz Schmidt

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